Ausstellung Ausstellung klärt über sexuelle Gewalt auf

Saarbrücken · (red) Sexuelle Gewalt durch Gleichaltrige gehört leider immer häufiger zum Alltag von Jugendlichen. Die Übergriffe reichen von sexistischen Sprüchen über sexuelle Belästigung im Internet bis zur Vergewaltigung. 13 Prozent der Mädchen und 3 Prozent der Jungen geben an, bereits mindestens einmal sexuelle Gewalt durch andere Jugendliche erlebt zu haben. Ein Viertel aller Tatverdächtigen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung sind unter 21 Jahre alt. Die Wanderausstellung „Echt Krass!“ zur Prävention gegen sexuelle Grenzverletzungen unter Jugendlichen und sexuellem Missbrauch durch Erwachsene soll ab sofort Schulen im Saarland dabei unterstützen, die Thematik fachlich fundiert und lebendig in der Schule zu bearbeiten, sagt Jerome Braun von der Stiftung Hänsel+Gretel. Die Beratungsstelle Nele und Hänsel+Gretel bringen die interaktive Wanderausstellung an Schulen, um wirkungsvolle Prävention in einer Altersgruppe zu betreiben, die mehr braucht als das Wissen um „wie sage ich Nein“.

 Die Ausstellung richtet sich an Kinder ab Klasse 8.

Die Ausstellung richtet sich an Kinder ab Klasse 8.

Foto: BeckerBredel

Die Ausstellung in Form eines Mitmach-Parcours regt Jugendliche ab der achten Klassenstufe kognitiv wie emotional an, sich mit dem Thema sexuelle Grenzverletzung und sexuelle Gewalt auseinander zu setzen. Fünf Stationen mit je drei Wänden und einem Erfahrungsraum im Inneren der Station informieren zu den Themen: Sexistische Werbung und Pornographie; eigene Bedürfnisse und die des Partners; Kommunikation in Teenagerbeziehungen; Gruppendruck und emotionale Abhängigkeit; Gesetzeslage und Hilfe bei sexuellen Grenzverletzungen.

Gerade sexuelle Grenzverletzungen entstehen häufig aus reiner Unwissenheit über Sexualität. Sie finden statt in der Schule, auf dem Schulweg, an vertrauten Orten wie zuhause oder bei Freunden, in Freizeitstätten wie Disco, Schwimmbad oder Jugendtreff sowie verstärkt in den sozialen Medien und über das Handy. Wir versprechen uns von der Arbeit mit den Schulen im Rahmen von „Echt Krass“, dass Schüler und Schülerinnen besser informiert und sensibilisiert sind und Übergriffe nicht mehr stattfinden“, sagt Margit Leist von Nele.
Das Projekt „Echt Krass“ wurde durch die Finanzierung von Herzenssache e.V. ermöglicht. Durch die Kooperation von Nele und Hänsel+Gretel kann das Saarland nun lückenlos von der Kita bis in die Oberstufe Präventionsangebote  – vom Petze Institut aus Kiel entwickelt – anbieten, die vor allem auf dem Prinzip der Partizipation von Kindern und Jugendlichen beruhen.
Bei  „Echt Krass“ werden neben den Jugendlichen nach bewährtem Vorgehen auch die Lehr- und Fachkräfte sowie die Eltern miteinbezogen. Ergänzend zur Wanderausstellung gibt es Begleitmaterial und eine Homepage für Jugendliche sowie Unterrichtsmaterialien für Schule und Jugendhilfe.

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