Auftakt in Großrosseln Auch Madonna hat Chancen auf jazzige Züge

Großrosseln · Auftakt zu Jazz im Warndt mit swingenden Rhythmen: Premierenpublikum feiert Künstler in der Rosseltalhalle.

„Der Vorverkauf lief anfangs etwas schleppend, aber, vor allem für den Freitag, mittlerweile richtig gut. Wenn heute Abend 50 Zuschauer kommen, ist finanziell alles gut.“ Fünf Stunden vor dem Auftakt von „Jazz im Warndt“ macht Thorsten Gand einen entspannten und zuversichtlichen Eindruck, freut sich auf das von ihm und Sven Prokaska frisch aus der Taufe gehobene Festival.

Beim Betreten der Großrosselner Rosseltalhalle am Freitagabend ist dann auch schnell klar, worauf Gands Zuversicht fußt: Hier hat sich jemand richtig Gedanken gemacht – nicht bloß über die musikalische Ausrichtung von „Jazz im Warndt“, sondern auch um das Drumherum:

Bevor es endlich losgeht, betreten Prokaska und Gand noch einmal die Bühne, bedanken sich bei Sponsoren, Unterstützern und sprechen kurz darüber mit regionalen Jazz-Musikern etwas auf die Beine zu stellen. Und das Konzept von den beiden geht sichtbar auf: Mit etwa 120 Zuschauern ist das genannte Minimalziel von 50 Besuchern locker übertroffen: „Super, dass so viele gekommen sind!“

Mit „Jetzt wird es chillig!“, gibt Sängerin Christina Müller dann die Ausrichtung ihrer Band vor. Ihre Combo Soberly, mit Veranstalter Prokaska an der Gitarre, gibt die „Premierenband von Jazz im Warndt“. Die Band bietet keinen verkopften Free Jazz, sondern eher leichte Jazz-Kost. Das Set besteht dann auch zum Großteil aus jazzigen Neubearbeitungen bekannter Pop-, Swing- und Folk-Songs. Von Fred Astaires „Cheek To Cheek“ bis One Republics „Apologize“ picken sich Soberly Lieder aus den letzten neun Dekaden. Dazwischen tummeln sich Versionen von Liedern von Madonna, Van Halen oder John Denver.

Als zweiter Act betritt das Günder-Müller-Gand-Trio die Bühne – und spielt mit einer gänzlich anderen Intensität. Und das Publikum? Ist spürbar begeistert.

Neben der Eigenkomposition „Not Quite Round“ spielen Günder-Müller-Gand weitere Kompositionen des Schweden und Interpretationen von Rock-Bands wie Genesis oder The Police. Für „King of Pain“ von Letzteren bekommen die drei Unterstützung durch Flötist Claudio Cervone. Zum Ende wird es immer besser: Zum einen durch das sich unablässig steigernde „I Burn for You“ von Sting – bei dem Gand zudem singt – sowie die Collage aus Britney Spears‘ „Everytime“ und George Gershwins „Summertime“. Dass das Publikum danach noch einen Nachschlag möchte, ist klar.

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