Zum Tod von Astrid Rech „Sie hat für die Musik und die Kunst gelebt“

Saarbrücken · Astrid Rech, lange die Leiterin der Saarbrücker Kinder- und Jugendbuchmesse, ist im Alter von 59 Jahren gestorben.

 Astrid Rech bei einem Redaktionsgespräch in der SZ.

Astrid Rech bei einem Redaktionsgespräch in der SZ.

Foto: Iris Maurer

Diese fröhliche, blonde Frau dürften unzählige saarländische Kinder, viele Lehrerinnen und Lehrer, und ganz sicher viele Eltern schon erlebt haben. Sie haben sie vielleicht dabei beobachtet, wie sie zwischen Büchertischen wuselte, bei Lesungen nach dem Rechten sah. Und vielleicht kamen sie sogar in den Genuss, dass sie ihnen mit leuchtenden Augen persönlich ein paar besonders schöne Kinderbücher empfahl.

Astrid Rech war zehn Jahre lang das Gesicht und die Leiterin der Europäischen Kinder-  und Jugendbuchmesse. Gegründet worden war das einzigartige Saarbrücker Lesefestival von ihrer Mutter, Yvonne Rech, die es ehrenamtlich organisierte. Als der Erfolg das Ganze zu groß werden ließ, sprang 2007 die Tochter ein.

Zuvor hatte die studierte Germanistin, Musik- und Kunstwissenschaftlerin fast 25 Jahre an verschiedenen Theatern als Dramaturgin gearbeitet, war viel herumgekommen in der Republik. Das Theater war ihre große Liebe und Leidenschaft. Sogar als sie schon sehr krank war und jede Ansteckung meiden musste, wagte sie sich noch manchmal in den obersten Rang des Staatstheaters, um das eine oder andere geliebte Stück wiederzusehen.

Aber mindestens ebenso sehr liebte Astrid Rech die Kunst und die Literatur. Von schönen Kinderbüchern konnte die Mutter einer Tochter schwärmen wie kaum eine zweite. Besonders Illustratoren bewunderte sie sehr, liebte Bilder von Bilderbuch-Künstlern wie Quint Buchholz und  pflegte Freundschaften etwa zum katalanischen Illustrator Ignasi Blanch, einem Stammgast auch der Saarbrücker Messe.

Vor drei Jahren wurde eine unheilbare Krankheit diagnostiziert. Schweren Herzens musste sie ihr „Baby“, die Kinder- und Jugendbuchmesse, abgeben. Aber sie gab es nicht irgend jemandem. Sie wählte ihren Nachfolger selbst: Igor Holland-Moritz übernahm, wie sie ein „altes“ Theater-Gewächs.

„Sie hat für die Musik und die Kunst gelebt und war am Theater zu Hause“, schrieb ihre Tochter auf Facebook. Am Montag ist Astrid Rech im Alter von nur 59  Jahren gestorben.

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