Serie Zwischen Romeo & Julia und Studenten

Saarbrücken · Seit 43 Jahren gibt es Thunis, das Theater der Universität des Saarlandes. Generationen von Studierenden spielten schon hier.

 Thunis ist eines der ältesten studentischen Theater. Die Besetzung wechselt naturgemäß öfter, da Studierende irgendwann fertig studiert haben. Aber in all den Jahren gab es immer mehr als genug Nachwuchs. Das Foto zeigt einen Teil der derzeit aktuellen Truppe.

Thunis ist eines der ältesten studentischen Theater. Die Besetzung wechselt naturgemäß öfter, da Studierende irgendwann fertig studiert haben. Aber in all den Jahren gab es immer mehr als genug Nachwuchs. Das Foto zeigt einen Teil der derzeit aktuellen Truppe.

Foto: Constantin Hirsch

Bei der Amateurtheatergruppe Thunis ist alles ein bisschen anders. Denn im Gegensatz zu anderen Theatertruppen werden von Thunis bis zu sechs Produktionen im Jahr aufgeführt. Thunis e.V. ist das Theater der Universität des Saarlandes und besteht schon seit 43 Jahren.

Aber erst seit 2016 ist Thunis auch ein eingetragener Verein mit derzeit 60 Mitgliedern, davon sind etwa 40 aktiv. „Aber nicht alle, die bei uns auf der Bühne stehen, sind Mitglieder vom Verein. Und nicht alle Mitglieder stehen jedes Jahr auf der Bühne“, erklärt Andreas Widenka, Vorstandsmitglied, Regisseur und Schauspieler von Thunis.

Da Studierende naturgemäß irgendwann ihr Studium abschließen, oder aber an eine andere Universität wechseln, ist die Fluktuation der Mitglieder recht hoch. Viele der Studierenden, die mitmachen, sind Wiederholungstäter, manche bleiben der Truppe sogar noch nach Studienende treu.

Und – ganz wichtig – es gibt keine feste Schauspieltruppe bei Thunis. „Wir treffen uns mittwochabends auf unserer Bühne. Los geht es immer Mitte Oktober mit Semesterbeginn. Und dann kommt, wer bei uns mitmachen will“, erklärt Vorstandsmitglied Anke Hirsch, zuständig für Koordination und Organisation bei Thunis.

Dieser Mittwochabend ist aber kein Probetermin. „Wir veranstalten dann eher ein Schauspieltraining für alle Interessierten“, berichtet Jamie Trautmann, ebenfalls Vorstandsmitglied und zuständig für Social Media der Gruppe. „Wir machen Theaterübungen. Wie setzt man die Stimme ein? Solche Dinge“, erläutert Andreas Widenka.

Während dieses Schauspieltrainings finden sich die Gruppen zusammen, die gerne etwas gemeinsam aufführen möchten. „Das ist bei uns sehr frei. Wer Lust hat, kann mitmachen. Und jeder kann machen, was er oder sie will“, sagt Anke Hirsch lachend.

Denn tatsächlich überlegen sich die einzelnen Gruppen dann nicht nur, was sie aufführen möchten, sondern auch wer die Regie übernimmt. Es gibt sogar ein kleines Budget für diese Projekte. „Aber wir haben die Bedingung, dass diejenigen, die mitmachen, auch Vereinsmitglieder werden. Denn das ist versicherungstechnisch sinnvoll“, erklärt Andreas Widenka.

Die Aufführungen finden ab Ende des Jahres statt, daher kommen bei Thunis auch jedes Jahr mehrere Produktionen zur Aufführung – und ganz unterschiedliche. „Es muss kein Theaterstück sein. Das kann auch eine Adaption eines Films sein oder ein Tanzstück, gerne auch etwas Selbstgeschriebenes“, erklärt Anke Hirsch.

Also gerne etwas Neues, Überraschendes. Aber auch etwas Klassisches. Im letzten Jahr wurde von einer Truppe „Romeo und Julia“ von William Shakespeare aufgeführt. Andreas Widenka möchte in diesem Jahr etwas Neues machen. „Ich würde gerne einen gemeinsamen Abend veranstalten, in dem verschiedene Szenen von den einzelnen Gruppen vorgeführt werden“, sagt er.

Und dann berichtet Anke Hirsch, dass man zwar meistens, aber nicht nur auf der Bühne des Studentenwerks, auf der mittwochs auch das Training stattfindet, auftritt. „Wir haben auch Kooperationen. Anfang des Jahres sind wir in einer gemeinsamen Aufführung mit dem Saarländischen Staatstheater in der Sparte4 aufgetreten, aber wir waren auch schon im Theater im Viertel“, sagt Anke Hirsch. Und Andreas Widenka fügt hinzu: „Wir haben sogar schon in WGs gespielt. Das war dann schon sehr lustig, wenn man mit 40 Zuschauern in einem kleinen Zimmer spielt“.

Die drei Vorstandsmitglieder sind überzeugte Thunis-Mitglieder. „Wir haben alle sehr viel Spaß am Spiel“, erklärt Jamie Trautmann lächelnd, und Andrea Widenka fügt hinzu: „Trotz den unterschiedlichen Besetzungen – wir sind eine große Gruppe mit einem guten Zusammengehörigkeitsgefühl“. Und für Anke Hirsch ist wichtig, „wenn man hier mitmacht, kommt man vom Alltag runter“.

Dann aber geht die Tür zur Bühne des Studentenwerks auf. Nach und nach trudeln über 40 neugierige, neue, aber auch bereits bekannte Studierende ein, die im kommenden Jahr bei Thunis mitmachen werden. Und die ihr Publikum bestimmt überraschen werden.

Weitere Infos unter: www.thunis.eu

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