Bald steht er in Quierschied auf der Kanzel

Altenkessel · Am 28. September hält Pfarrer Michael Müller seine letzte Messe in Rockershausen. Danach ist die Abschiedsfeier. Am 9. November folgt sein Einführungsgottesdienst in der Pfarreiengemeinschaft Quierschied.

 Pfarrer Michael Müller. Foto: Becker&Bredel

Pfarrer Michael Müller. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

An den Tag, als er seinen Dienst in Altenkessel antrat, erinnert sich Pfarrer Michael Müller genau. Es war der 11. September 2001. "Ich war gerade auf der Autobahn auf dem Weg von Uchtelfangen, als im Radio die Nachricht kam, dass auch in den zweiten Turm des World Trade Centers ein Flugzeug geflogen ist. Im Umzugsstress wusste ich nicht mal, dass dasselbe auch schon dem anderen Turm widerfahren war." Dieser Katastrophe widmete Müller seine Antrittspredigt.

Jetzt steht für ihn wieder ein Umzug an. Er übernimmt die Pfarreiengemeinschaft Quierschied , wo am 9. November sein Einführungsgottesdienst bevorsteht. So manche Anekdote nimmt er aus Altenkessel mit: "Ich war schon acht Jahre hier, da fragten Eltern, die ihr Kind zur Taufe brachten, ob ich der Neue sei - anscheinend habe ich mich jung gehalten." Auch er selbst kennt nicht alle Schäfchen: "Nach 13 Jahren treffe ich in der Gemeinde immer noch Menschen, die ich bewusst noch nicht gesehen habe, das kommt von der hohen Fluktuation in Altenkessel ."

Der Umzug nach Quierschied stehe aber noch in den Sternen. Wegen Renovierungsarbeiten in der neuen Pfarreiengemeinschaft wird Pfarrer Müller erst mal zum Pendler. Und so haben dann auch die Vorbereitungen auf den Wohnungswechsel noch Zeit: "Einige Bücher hatte ich schon dreimal zum Sortieren in der Hand, habe sie aber immer wieder weggelegt."

Seinen Abschied begründet er unter anderem mit seinem Verständnis des Priesterseins: "Ich habe so oft mit Leuten zu tun, die aufbrechen müssen, beruflich, wenn Ehen zerbrechen, Angehörige sterben, dann kann ich nicht immer nur sagen: Ihr müsst bereit sein loszulassen."

Dazu müsse er selbst auch immer wieder bereit sein. Einen Zehn-Jahres-Zyklus hat er sich vorgenommen, 13 sind es in Altenkessel geworden.

Müller: "Ich hätte auch noch zwei, drei Jahre bleiben können, dann wäre mir der Abschied nicht leichter gefallen." Seine Wanderlust hält sich zudem in Grenzen. In Dudweiler geboren ist er ein Saarländer, der die Heimat nicht mehr missen mag. "Ich habe in Trier studiert, war Diakon in der Eifel, das genügt - den Rest meiner Laufbahn würde ich gerne im geliebten Saarland bleiben."

Auf die neue Aufgabe in Quierschied freut er sich. "Dort übernehme ich vier Pfarreien, wir arbeiten dort in einem Seelsorger-Team, hier war ich der einzige Hauptamtliche."

Das Team bestehe aus einem weiteren Pfarrer , einem Kooperator und einem Diakon. In Altenkessel vertritt ihn zunächst der Klarenthaler Pfarrer Peter Frey - Müllers Stelle ist ausgeschrieben und wird im kommenden Jahr besetzt.

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