Rock als Ausdruck von tiefer Empörung

Alt-Saarbrücken · "Manche haben kein Bier - und doch geschwollene Bäuche." "Billionen hungriger Augen. Starren vergeblich auf dich und auf mich. Gottes Himmel ist nicht in Sicht." Zwei Zitate der deutschen Kult-Rockband Birth Control (BC). Heute so schmerzhaft aktuell wie vor 50 Jahren - in denen Birth Control der Wut über diese erbärmliche Welt eine Stimme verlieh. Die Stimme von Bernd Noske. Er war der einzige Schlagzeuger, der je solche Texte sang und gleichzeitig in der Liga von Ginger Baker trommelte. Noskes wichtigster Partner war Gitarrist und Komponist Bruno Frenzel, der auch die meisten Texte schrieb. Beide sind tot. Aber fünf ihrer Mitmusiker wollen dafür sorgen, dass dieses kompromisslose Erbe weiterlebt. Und sie tun es mit Bravour. Das bewiesen erst kürzlich beim Saarbrücker Altstadtfest 2016 auf dem Theatervorplatz. Am Freitag, 19. Mai, wollen sie das Ganze wiederholen - ab 20.30 Uhr in der Bel Étage der Saarbrücker Spielbank. Im Gepäck haben sie Stücke von der letzten CD, die noch Bernd Noske sang - und natürlich die großen Birth-Control-Erfolgsnummern "Gamma Ray", "The Work is done" und "Back from Hell". Noskes Arbeit am Schlagzeug macht jetzt der gebürtige Saarbrücker Manfred von Bohr. Er war Ende der 70er Jahre für mehrere LPs bei BC. Noskes Gesang übernimmt Bernd Föller, er war Anfang der 70er für mehrere LPs dabei. Damals standen BC als erste und einzige deutsche Band, bei CBS unter Vertrag.

 Schon der Bandname sorgte einst für Kontroversen. In der Schweiz rissen Fanatiker ihre Plakate ab, in England weigerten sich Packerinnen, die LPs zu verschicken: Birth Control liefern Rock mit Herz und Hirn. Foto: Birth Control

Schon der Bandname sorgte einst für Kontroversen. In der Schweiz rissen Fanatiker ihre Plakate ab, in England weigerten sich Packerinnen, die LPs zu verschicken: Birth Control liefern Rock mit Herz und Hirn. Foto: Birth Control

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