Saarbrücker Sommermusik Pink Elephant füllt Kleines Theater mit spannenden Klängen

Saarbrücken · Seit vielen Jahren ist der Musiker und Performer Henk Nuwenhoud ein gern gesehener Akteur unserer regionalen Musikszene. In bester Erinnerung sind seine explosiven Solovorstellungen; außerdem wirkt der Saxofonist und Perkussionist bei renommierten Formationen wie dem international tätigen Trio Ohr mit.

Der 1952 im niederländischen Nijmegen gebürtige Nuwenhoud arbeitet immer wieder mit viel jüngeren Musikern zusammen, wie nun im neu formierten Trio „Pink Elephant“.

Der Improvisations-Dreier stellte sich am Donnerstag in der Saarbrücker Sommermusik im Kleinen Theater im Rathaus vor. Mitstreiter Nuwenhouds bei Pink Elephant sind Michael Hupperts und Pascal Zimmer. Szene-Kenner wissen: Mit dem Posaunisten Hupperts, er stammt aus der Eifel, war Nuwenhoud bereits als Duo The Lyrebirds unterwegs. Hupperts hatte nun im Kleinen Theater ein stattliches Arsenal vom Blasinstrument über Perkussion, Keyboard, Melodica bis Elektronik aufgebaut und setzte zudem seine Gesangsstimme ein.

Wie seine Mitstreiter ist Pascal Zimmer ebenfalls in Saarbrücken ansässig – er war hier vor allem für die Schlagzeug-Grundierung zuständig. Zimmer ist ein äußerst vielseitiger Rhythmus-Mann mit Fertigkeiten bis hin zu Exotischem, so mit Cajon, Handpan und Djembe, und er hatte für die Sommermusik eine ganze Menge Kleininstrumentarium mitgebracht.

Das überschaubare Podium im gut besuchten Kellertheater war also mit Klang- und Geräusche-Erzeugern zugeparkt, was alleine freilich noch keine gute Musik garantiert. Dennoch: Die Chemie in dem mehrere Generationen überspannenden Trio stimmte, und die Improvisationslaune gedieh.

So empfahl sich Pink Elephant mit einer ebenso kurzweiligen wie spannenden Vorstellung. Strecken kräftigen Powerplays, bei denen Pascal Zimmer seine Tom-Toms in sattem Donner wie Buschtrommeln der Kategorie „Indianer auf dem Kriegspfad“ erschallen ließ, gab’s ebenso wie geradezu melancholische Passagen. Etwa wenn Nuwenhoud mit dem Saxofon und Hupperts mit der Posaune zum Duett zusammenfanden. Die jeweiligen Markenzeichen der Pink-Elephant-Bläser: Was für Huwenhoud die bluesigen und jazzigen Wendungen sind, ist bei Hupperts das feinfühlige Blasen mit dem Dämpfer – wirklich entzückend.

Dem Gesamt-Höreindruck sehr zugute kamen außerdem Hupperts geschmackssicher eingesetzte Elektronik-Effekte wie Nachhall und Sampling. Die weiträumige Dramaturgie des Abends wurde schließlich maßgeblich bestimmt durch die wechselnden Perkussion-Muster Pascal Zimmers; bei aller Spontaneität bleibt der Elephant-Auftritt daher als klar gegliedert in Erinnerung.

Fazit: Nicht ganz so eruptiv wie Nuwenhoud solo, sondern eher meditativ – aber dafür (selbstredend) viel klangmächtiger. Begeisterter Applaus.

Nächster Termin der Sommermusik: Liquid Penguin Ensemble. Donnerstag, 9. August, 20 Uhr, Pingusson-Gebäude, Keplerstraße 21. Eintritt frei.

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