Alt-Saarbrücken Der Weg zum Umbau der ATSV-Anlage ist frei

Alt-Saarbrücken · Millionenschweres Vorhaben auf der Bellevue in Alt-Saarbrücken bekam erst im zweiten Anlauf Geld aus der Bundeskasse.

 Die Sportanlage am Lulustein ist seit Jahrzehnten im Betrieb und reif für eine grundlegende Erneuerung.  Dafür ist jetzt Geld in Sicht.

Die Sportanlage am Lulustein ist seit Jahrzehnten im Betrieb und reif für eine grundlegende Erneuerung.  Dafür ist jetzt Geld in Sicht.

Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken

Generationen von Läufern haben auf der Aschenbahn der Sportanlage des Alt-Saarbrücker Turn- und Sportvereins (ATSV) am Lulustein auf der Bellevue ihre Spuren hinterlassen. Ob im Schulsport, bei Wettkämpfen, beim persönlichen Fitnessprogramm, im Vereinssport oder bei sonstigen Gelegenheiten.

Entsprechend hat die Bahn über die vielen Jahrzehnte gelitten, was sich vor allem bei Regenwetter zeigt. Jetzt steht die umfangreiche Sanierung an. Sie gilt nicht nur der Laufbahn, sondern der kompletten Sportanlage samt der ATSV-Halle. Dafür gibt es 3,5 Millionen Euro aus dem Bundesförderprogramm für Kultur, Sport und Jugend. Und das wiederum ergibt mit dem städtischen Eigenanteil eine Gesamtsumme von etwa 3,8 Millionen Euro für den Umbau.

Das Vorhaben erläuterten Bürgermeister Ralf Latz und Sportamtsleiter Tony Bender im Gespräch mit der SZ. Schon 2014 hatte sich die Stadt mit ihren Plänen um Geld aus dem Förderprogramm beworben, sagte Bender. „Doch leider sind wir nicht zum Zuge gekommen.“ Dafür aber bei der Neuauflage 2016. Und dabei hätten die Fördergeld-Geber noch einmal die riesige Anzahl der Bewerbungen aus der ersten Runde in den Blick genommen und allenfalls Aktualisierungen akzeptiert.

Auch Saarbrücken musste seine Bewerbung umformulieren, wie Bender sagt, denn im Ursprungsvorhaben war die Skateranlage im Bürgerpark Teil des Projekts: „Die haben wir aber inzwischen anders finanziert.“

Auch weiß er zu erklären, warum sich bisher noch nichts auf der Bellevue getan hat: „Wir haben uns noch bis vergangenen April mit dem Bund gezankt.“ Denn obwohl die Stadt schon in der Bewerbung dargelegt hatte, dass ein Teil der Fördersumme an den beteiligten ATSV fließen müsse, sei im Bewilligungsbescheid die Weiterleitung von Geld an Dritte untersagt.

Das sei inzwischen geklärt, und so kann auch der ATSV die Arbeiten an der vereinseigenen Halle beginnen.

Bender: „Dabei handelt es sich vor allem um die energetische Fassadensanierung und die Barrierefreiheit.“ Die soll höchstwahrscheinlich mit Hilfe eines Treppenlifters erzielt werden.

Und damit zu den Außenarbeiten. Die geringste Veränderung erfährt der hintere Rasenplatz. Er wird auf das nach den internationalen Fußballregeln geltende Mindestmaß verkleinert, damit für ein Beach-Volleyballfeld und  das Kleinspielfeld zwischen den beiden verbliebenen der einst drei Fußballplätze mehr Platz übrig bleibt.

Denn das Kleinfeld soll Multifunktionsfläche für Kleinfeldfußball, Basketball und weitere Sportarten werden. Der Bodenbelag wird ebenso aus Kunststoff sein wie die Laufbahn um das an der Halle liegende Spielfeld. Dort gibt es vier 400-Meter-Rundbahnen, sechs Bahnen auf der Sprintgeraden, und alles für die leichtathletischen Disziplinen. In der Mitte, wo auch die Sektoren für die Wurfdisziplinen liegen, wird ein zweiter Rasenplatz entstehen.  Dass damit kein winterfester Platz mehr zur Verfügung steht, stört offenbar nicht. „Dann könnte man ja vielleicht auf den Sportplatz Folsterhöhe ausweichen“, sagte Bender.

Keineswegs soll vom Vorhaben nur der ATSV mit seinen rund 1700 Mitgliedern profitieren, wie Bürgermeister Latz betont. Vor allem mit dem Multifunktionsspielfeld sollen laut Bender auch Sportler angesprochen werden, die keinem Verein angehören. Die Nachfrage sieht die Stadt durchaus, sind doch zum Beispiel am Franzenbrunnen und nebenan auf dem Gelände des einstigen dritten Sportplatzes attraktive Wohngebiete entstanden.

 Die ATSV-Halle soll dank des Fördergeldes vom Bund bald deutlich moderner sein, ihr Energieverbrauch nach dem Umbau sinken. Auch der Verein muss für das Vorhaben auf der Bellevue Geld aufbringen.

Die ATSV-Halle soll dank des Fördergeldes vom Bund bald deutlich moderner sein, ihr Energieverbrauch nach dem Umbau sinken. Auch der Verein muss für das Vorhaben auf der Bellevue Geld aufbringen.

Foto: Landeshauptstadt Saarbrücken

Außerdem müsse der ATSV Geld aufbringen, denn für nicht alles, was auf der Bellevue vorgesehen ist, zahlen Stadt und Bund. Und die Halle komme nicht nur dem ATSV zugute: „Die nutzen außerdem viele Klassen für den Schulsport“, sagte  Latz. Wegen der Streitigkeiten mit dem Fördergeldgeber werden die beiden geplanten Bauabschnitte zusammengefasst. Bender: „Vor allem, weil es wohl Herbst geworden wäre, bis die Kunststoffarbeiten beginnen.“ Diesen Arbeiten stünde aber ein nasser, kalter Herbst im Weg, weshalb ab Frühjahr 2019 gebaut wird. Die Förderperiode laufe bis 2020, so dass das noch passt, sagte Latz.

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