Bürgerinitiative kritisiert Bauen auf dem Triller Bürger sorgen sich ums Viertel am Triller

Saarbrücken · Gemeinschaft von Anwohnern hat Einwände gegen Bauprojekt im Röchlingpark in einem Brief an die SZ aufgelistet.

 Der Röchlingpark am Triller soll bebaut werden.

Der Röchlingpark am Triller soll bebaut werden.

Foto: Oliver Dietze

Auf dem Triller sollen Wohnhäuser gebaut werden. Die vorläufigen Planungen hierzu durchliefen bereits den  Stadtrat. Inzwischen hat sich eine Interessengemeinschaft (IG) aus Anwohnern gebildet, die bereits 100 Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt und dem Baudezernenten der Stadt übergeben hat (wir berichteten). Die Interessengemeinschaft meldet sich nun mit einem Brief an die Saarbrücker Zeitung. Sprecher Joachim Preiß erklärt: „Die Interessengemeinschaft Triller versteht und akzeptiert das Verlangen der neuen Eigentümer nach einer angemessenen Bebauung des Geländes der ehemaligen Röchlingvilla. Unsere Sorge richtet sich gegen das Volumen der Bebauung und gegen die Veränderung des Stadtbildes sowie der Struktur des gesamten Wohngebietes Triller.“

Bausünden der Vergangenheit dürften nicht als Alibi für neue Bausünden herangezogen werden, schreibt die IG. Denn Investoren hätten auf dem Triller schon oft höher bauen dürfen als Privatleute. Und die IG äußert Bedenken gegenüber der „sogenannten Tiefgarage“, da sie nicht, wie der Name suggeriere, ein in den Boden versenkter Baukörper sei, „sondern im Gegenteil über das bisherige Plateau des Trillers hinausragen wird“, auf dem dann noch die bis zu viereinhalbgeschossigen Wohnbauten entstehen sollen. „In diese Garage fährt man nicht hinunter, sondern über eine Rampe hinauf“, schreibt Joachim Preiß.

Deutliche Zweifel hegt die IG auch an der grünen Krone, die im Stadtbild erhalten bleiben soll. „Es ist zwar richtig, dass die Spitzen einiger Bäume die großen Gebäude überragen werden. Nicht richtig ist jedoch, dass die grüne Krone des Trillers erhalten bleibt, denn der Blick von der Stadt würde in Zukunft von den geplanten hohen Häusern dominiert.“ Daneben erinnert Preiß an die unmittelbaren Anrainer. „Die Baumkronen lassen noch Licht durch, gerade im Winter“, erklärt er, doch bei einer Hauswand sei dies nicht mehr der Fall.

Die höchsten Gebäude in der Planung sollen 15 Metern hoch werden. „Diese Gebäude werden aber auf einem Hügel stehen, fünf Meter über der Straße ‚Trillerweg’ und den dort angrenzenden Gebäuden, deren Bewohner dann vor einer 20 Meter hohen Wand stehen“, erklärt Preiß die Sicht der Anwohner. Noch erdrückender werde der Anblick, „wenn, wie geplant, alle Bäume zwischen den zu errichtenden Häusern und der Straße ‚Trillerweg’ gefällt werden“, so Preiß. Erst im Anschluss an die Baumaßnahme werde wieder gepflanzt. Die grüne Krone sei dann hin. Daneben fürchtet die IG, dass der Trillerweg für die Baufahrzeuge zur Einbahnstraße erklärt wird, was die Verkehrssituation verschärfe.

Die IG stellt auch selbst Forderungen auf, insbesondere weil die Bürger durch die schweren Baufahrzeuge Schäden an den Straßen, an denen sie bei einer Sanierung durch den Straßenbaubeitrag beteiligt werden könnten, an den Stützmauern im  Trillerweg, der Lilienstraße und der Straße Am Triller sowie an ihren eigenen Häusern fürchten. „Wir verlangen, dass die Investor GmbH vorab die Verantwortung für alle Schäden übernimmt, die im Rahmen ihres Bauvorhabens entstehen, weil es nicht sein kann, dass Einwohner der Stadt Saarbrücken für die Beseitigung der zur erwartenden Schäden an Straßen, Mauern und Häusern zur Kasse gebeten werden.“ Das Flair des Trillers lebe von den liebevoll hergerichteten Einfamilienhäusern und Villen, den Treppen, den Sandsteinmauern und den Straßen, sagt Preiß: „Doch gerade bei den Stützmauern sehen wir, dass bei Reparaturarbeiten statt Sandstein immer häufiger Beton zum Einsatz kommt.“

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