Anwohner des Röchlingparks Bürger besorgt um „grüne Stadtkrone“

Alt-Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken hat am Montag die Anwohner des Röchlingparks zu einem Gespräch geladen. Noch konnten nicht alle Punkte geklärt werden.

 Auf dem Gelände des Röchlingparks in Saarbrücken sollen bald acht Familienhäuser und fünf mehrstöckige Häuser stehen. Archivfoto: becker&bredel

Auf dem Gelände des Röchlingparks in Saarbrücken sollen bald acht Familienhäuser und fünf mehrstöckige Häuser stehen. Archivfoto: becker&bredel

Die Bebauung des Röchlingparks Saarbrücken löst große Bedenken aus. Der Konferenzraum des Hotels "Am Triller" ist voll. Die Stadt Saarbrücken hat zur "Frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung" eingeladen. Hintergrund ist, dass die Triller Wohnpark GmbH auf dem Gelände des Röchlingparks in Alt-Saarbrücken bauen möchte. Acht Familienhäuser und fünf mehrgeschossige Gebäude sollen hier entstehen. Zwei Bebauungspläne von Seiten der Verwaltung scheiterten bereits vor Gericht, weil sie den Eigentümern zu wenig bebaubare Flächen zustanden.

Deshalb haben die Architekten, die Projektentwicklung und die Stadtplanung zusammen mit dem Gestaltungsbeirat ein Konzept für die Bebauung entwickelt, so Monika Kunz, Leiterin des Stadtplanungsamtes. Auch Experten für Baumerhalt und Artenvielfalt sind Teil der Planung. Der neue Bebauungsplan sehe die Beteiligung der betroffenen Bürger vor. "Sie sind Teil des Verfahrens," betont Kunz.

Bei der Informationsveranstaltung am Montag hatten die Anwohner die Möglichkeit, sich zu dem vorgestellten Konzept zu äußern. Ein Bedenken ist die Erhaltung des Röchlingparks als "grüne Stadtkrone". Die Anwohner sorgen sich darum, dass die mehr als vierstöckigen Gebäude das Stadtbild grundlegend verändern könnten. Architekt Simon Kosiol verspricht, dass die teils 15 Meter hohen Wohnhäuser die Baumkronen nicht überragen werden. Außerdem bebaue man nur 15 Prozent und nutze nur 30 Prozent der Gesamtfläche.

Zusätzlich verpflichten sich alle zukünftigen Eigentümer im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages, sich um die Grünpflege des Geländes zu kümmern. Einige Bäume müsste man fällen, aber die "grüne Krone" bleibe erhalten, so Kosiol. Die Kapelle bleibe unberührt, man saniere das "Franzosenhäuschen" fachgerecht und die denkmalgeschützte Mauer bleibe stehen. Ein anderer Punkt ist die Verkehrsführung während und nach der Bauphase, speziell im Trillerweg. Laut einem Anwohner sei allein die Parksituation in der Straße eine Katastrophe. "Wenn ein ganz normaler Linienbus durch die Kurve muss, haben wir schon jetzt deswegen regelmäßig Stau," bemerkt eine Alt-Saarbrückerin. Die Planung solle Position zu diesem Problem beziehen, verlangt ein anderer Anwohner. Monika Kunz sagt dazu: "Wir haben bisher kein Verkehrsgutachten gemacht, das wird noch erfolgen." Diese Aussage löst ein Raunen im Saal aus. "Was?" rufen einige Anwesende, "das kann doch nicht sein!"

Die Stadt plane eine weitere Informationsveranstaltung zu dem Projekt, sagt Kunz. In der Zwischenzeit haben die Bürger die Möglichkeit, Anmerkungen schriftlich bei der Stadt einzureichen. Die Verwaltung protokolliere diese und setze sich damit auseinander, so Kunz. Jeder könne eine Antwort erwarten.

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