Britz: Jetzt sind die Hausbesitzer gefordert

Alt-Saarbrücken · Gut 14 Monate lang wurde gebaut, 2,8 Millionen Euro wurden von der Stadt investiert. Am Freitag hat Oberbürgermeisterin Charlotte Britz die Arbeiten in der Eisenbahnstraße offiziell für beendet erklärt – und gleich die nächsten Bauarbeiten in dem Viertel angeregt.

 Charlotte Britz bei ihrer Rede am Freitag in der Eisenbahnstraße. Foto: Becker&Bredel

Charlotte Britz bei ihrer Rede am Freitag in der Eisenbahnstraße. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Die Stadt hat ganze Arbeit geleistet. Das findet jedenfalls die Oberbürgermeisterin. In einem schlechten Zustand sei sie gewesen die Eisenbahnstraße, ständig zugeparkt, "kaum Aufenthaltsqualität" habe es gegeben. Nun habe die Stadt es gerichtet. Nun sei die Eisenbahnstraße nicht nur ein Ort für Autofahrer.

Die Gehwege sind jetzt breiter, eine Mittelinsel mache das Überqueren der Straße sicherer. "Alle Übergänge und Bushaltestellen sind den Bedürfnissen behinderter Menschen entsprechend gestaltet worden. Für den Radverkehr hat die Stadt Schutzstreifen auf der Fahrbahn markiert und neue Fahrradständer errichtet", erklärte Charlotte Britz . Die Saaruferstraße ist für den Verkehr zur Wilhelm-Heinrich-Brücke geöffnet worden, dadurch werde der Durchgangsverkehr im Luisenviertel reduziert. 26 Bäume hat die Stadt gepflanzt. Und Bänke aufgestellt.

Durch die Neugestaltung "werden die Schadstoffe in der Luft und der Lärm reduziert", sagt Britz . Es sind zwar Parkplätze weggefallen. Aber früher seien viele der Stellflächen eh von Dauerparkern belegt worden. Durch die Ausweisung von Kurzzeitparkplätzen erreiche man nun, dass die Kundschaft der Geschäfte parken könne.

Nachdem die Stadt nun etwas getan habe, erwarte sie, dass nun wie auch auf der Berliner Promenade und in der Futterstraße die privaten Hausbesitzer investieren. "Wir müssen in Konkurrenz nicht zu Neunkirchen bestehen, sondern in Konkurrenz zu Trier, Metz, Luxemburg und Mannheim", sagt Britz . Das schaffe die Stadt durch ihre Investitionen alleine nicht.

Investieren soll auch Saartoto. Auf deren Parkplatz soll ein Parkhaus gebaut werden. Dieser von der SPD-Stadtratsfraktionen erhobenen Forderung schloss sich Britz am Freitag an. Die dadurch geschaffenen Stellplätze kommen auch der Eisenbahnstraße und ihren Geschäften zugute sagt Britz . Was das Parken im Luisenviertel angeht, werde die Stadt konsequent gegen Falschparker vorgehen. Britz : "Wer freut sich schon, wenn er ein Knöllchen bekommt, aber wenn sich jeder an die Regeln hält, leben wir viel entspannter zusammen."

Hinter den Gewerbetreibenden liege "eine harte Zeit", aber sagt Britz , "wenn wir nichts getan hätten, dann wäre es nicht besser geworden". Nun sei es Sache der Geschäftsleute und Bewohner, etwas aus ihrer neuen Straße zu machen.

Meinung:
Kommen bald die Rechnungen?

Von SZ-Redakteur Martin Rolshausen

Eigentum verpflichtet. An diesen Hinweis aus dem Grundgesetz hat Charlotte Britz gestern erinnert, als sie die Hauseigentümer aufgefordert hat, nun ihrerseits etwas für die Aufwertung des Luisenviertels zu tun.

Der Hinweis ist natürlich berechtigt: Nicht nur die Stadtverwaltung ist verantwortlich für das Erscheinungsbild eines Quartiers.

Und dass die Oberbürgermeisterin den Blick schnell in die Zukunft lenken will, ist verständlich. Die Vergangenheit liegt vielen in der Eisenbahnstraße noch schwer im Magen. Die 14 Monate (inklusive zweier Sommer) Bauzeit haben im Viertel an den Nerven gezehrt und an den Reserven einiger Geschäftsleute .

Was Britz am Freitag in ihrer Rede zu erwähnen vergaß: Die Zukunft beginnt wohl damit, dass die Stadt sich einen Teil ihrer Investitionen zurückholt. Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer hatte nämlich zu Beginn der Bauarbeiten angekündigt, die Hauseigentümer über die Straßenausbaubeitragssatzung zur Kasse zu bitten.

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