So kann’s gehen Alles Gute, Onkel Ferdinand

Öffentliche Bibliotheken sind geistige Tankstellen der Nation,  hat der frühere Kanzler Helmut Schmidt einmal gesagt.  So hatte ich meine Lieblingsbücherei nie betrachtet, aber der Spruch hat was.  In meiner Bücherei liebe ich vor allem die Flohmarkt-Ecke, wo man alte, ausrangierte Bücher für wenig Geld kaufen kann.

Diese Bücher erzählen gleich zwei Geschichten, die eine, die tatsächlich niedergeschrieben ist, und eine andere von unbekannten Lesern und früheren Eigentümern. Etliche der Bücher sind abgegriffen oder vergilbt. Andere sind so gut erhalten, dass es einen dauert, weil sie offenbar nie gelesen wurden.  Das traurigste Schicksal für jedes Buch. Andere dagegen müssen ihren Inhabern viel gegeben haben, man sieht es an den Kritzeleien und Anmerkungen am Rand. Oder an einer Widmung. So fiel mir neben Hui-Buh, dem kleinen Schlossgespenst, ein Buch von Peter Scholl-Latour über Arabien in die Hand.  Und da stand auf Seite 2  in  einer fein säuberlichen, wohl männlichen Schrift:  „Alles Gute zum Geburtstag, Onkel Ferdinand“. Seinem Neffen hat das bestimmt gefallen.

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