Schule Saarbrücker Schülerzahlen steigen stetig

Regionalverband · Nach einer Flaute wächst in den nächsten Jahren die Zahl der ABC-Schützen. Das stellt nicht nur die Landeshauptstadt vor große Herausforderungen.

 Bis zum Jahr 2023/24 erwartet das Bildungsministerium für Saarbrücken einen Anstieg der Erstklässlerzahlen auf 1705. 

Bis zum Jahr 2023/24 erwartet das Bildungsministerium für Saarbrücken einen Anstieg der Erstklässlerzahlen auf 1705. 

Foto: dpa/Arne Dedert

Wenn die Temperaturen steigen, denken viele Schülerinnen und Schüler vor allem an eines: die Sommerferien. Doch auch die haben ein Ende. Ab Mitte August drücken dem Ministerium für Bildung und Kultur zufolge 1470 Erstklässler in Saarbrücken die Schulbank. Damit nimmt die Zahl der Schulanfänger in der Landeshauptstadt wieder zu, nachdem sie 2018 zurückging. Insgesamt aber ist die Tendenz eindeutig. Im Vergleich zum Jahr 2015/16 werden 2019 rund sieben Prozent mehr Kinder eingeschult. Bis zum Jahr 2023/24 rechnet das Ministerium sogar mit einem Anstieg um 20 Prozent auf etwa 1705 Erstklässler. Die Folgen der steigenden Schülerzahlen betreffen gleichermaßen Völklingen und Püttlingen (wir berichteten).

Die Gründe für die Entwicklung sind vielfältig; so spielt neben Zuwanderung der Anstieg der Geburtenzahlen eine Rolle (wir berichteten). Die 29 Grundschulen in Saarbrücken stehen vor einer Herausforderung. Stadtpressesprecher Thomas Blug: „Wir haben bereits vor einigen Jahren Maßnahmen ergriffen, um die benötigten zusätzlichen Schulplätze zu schaffen.” An der Grundschule Ost, der Offenen Ganztagsgrundschule Saarbrücken-Weyersberg und der Grundschule Wallenbaum ist der Platzmangel so akut, dass die Stadt mit Containern rasch für Entlastung sorgen musste. Sie sind jedoch nur eine Übergangslösung; bis zum Jahr 2023 soll eine neue Grundschule in Burbach entstehen.

„Kitas und Grundschulen stehen heutzutage vor höheren Anforderungen”, sagt Blug. Ein Grund dafür sei die bundesweite Entwicklung hin zur Ganztagsschule. Der gesetzliche Anspruch auf einen Ganztagsschulplatz verschärfe die Situation für die Schulen, die ohnehin mit Platzmangel zu kämpfen haben. Doch nicht nur die fehlenden Räume seien ein Problem. „Hinzu kommt, dass die Lebenslagen vielfältiger werden, die Herkunft ist hier nur ein Aspekt, ein weiterer ist die soziale Situation der Familien”, sagt Blug. Die Ganztagsschule soll den unterschiedlichen Lebensentwürfen gerecht werden und Kinder unterschiedlicher Herkunft zusammenbringen. In den zurückliegenden zehn Jahren habe die Stadt daher sechs Ganztagsschulen errichtet. Und sie wolle den Ausbau vorantreiben.

Auch das Ministerium für Bildung und Kultur betont die Aufgabe der Schulen, sozialen Zusammenhalt zu stärken und die Integration voranzutreiben. „Auch die Schulsozialarbeit, die weiter an Bedeutung gewinnt, leistet in diesem Zusammenhang ihren Beitrag“, fügte Pressesprecherin Marija Herceg hinzu.

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