„Ich biete jedem, der austreten will, das Gespräch an. Ich laufe aber keinem hinterher.“ Die Sätze stammen von einem saarländischen Pfarrer, gesagt hat er sie im Jahr 1994, als die Welt der katholischen Kirche noch eine ganz andere war. „Die meisten Schäfchen blieben bei der Herde“, lautete seinerzeit die Überschrift über einen Artikel zu Kirchenaustritten. Vor beinahe 30 Jahren war ein Austritt noch eine Ausnahme, heute sehr oft Alltag. Immer neue Enthüllungen, immer neue Gutachten, wie zuletzt aus München, mit immer mehr hässlichen und traurigen Details: Gerade jetzt kehren wieder besonders viele Menschen der Kirche den Rücken. Das bestätigt eine SZ-Umfrage bei Standesämter im Regionalverband.
Zahlen steigen teils deutlich Termine bis in den April ausgebucht – Saarbrücker müssen wochenlang auf Kirchenaustritt warten
Saarbrücken · Nach den jüngsten Schlagzeilen zu Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche steigt auch im Regionalverband Saarbrücken die Zahl der Kirchenaustritte. Die Nachfrage ist so groß, dass es teilweise zu Wartezeiten kommt.
16.02.2022
, 19:33 Uhr