„Er hat mit seinem großen Herz, seiner Empathie und seiner Gastfreundschaft das „History“ zu einem der wichtigsten Orte für die Community gemacht. Mach’s gut Richard“, schreibt Ortleb.

Wie der saarländische Landesverband des Lesben- und Schwulenverbands in Deutschland (LSVD Saar) auf Facebook mitteilt, ist Paulus nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Paulus habe mit seinem „History“ und seinem liebevollen Charakter einen Ankerplatz und einen geschützten Raum für die Community geschaffen. „Richard wird immer in unserem Herzen weiterleben“, so der Verband weiter.

Zeus Vargas, ein Mitarbeiter des History beschreibt, wie Paulus bis zum letzten Moment gegen seine Krebserkrankung gekämpft hat. „Aber diesmal hat der verdammte Krebs um 2 Uhr morgens gewonnen“. Er werde seinen geliebten Chef niemals vergessen.

Am 1. März 1999 hat Richard Paulus das „History“ in der Obertorstraße übernommen. In einem SZ-Interview zum 20. Jubiläum blickte der Gastronom auf die Anfänge seiner Kneipe zurück. Früher hätten sich Treffen im „History“ noch „unter einem gewissen Deckmantel“ abgespielt. Dies änderte sich jedoch, als er den Laden übernahm. In den ersten Jahren habe es noch ab und an komische Blicke von draußen gegeben.

Richard Paulus aber vertraute auf seine Idee des Menschen als einer Art Gewohnheitstier – mit Erfolg: „Mittlerweile kennen die Menschen das Bild.“ Szenekneipen haben für ihn immer auch den Charakter einer festen Anlaufstelle, ganz nach dem Motto: „Da kann ich hingehen und treffe genau auf die Leute, die ich suche, die ich kennenlernen will.“ Er erklärte: „Hier wird niemand blöd angemacht, man kann sich einfach so geben, wie man ist“.

Jetzt hat der LSVD Saar hat einen Spendenaufruf für die Kneipe gestartet. „Nach der erschütternden Nachricht von Richards Tod möchten wir uns für die Existenz seines queeren Bistros History engagieren und bitten euch um Hilfe“.

Mit dem Geld soll Richards Mann Marius Ioan Paulus-Lazar unterstützt werden, der das „History“ in neuen Jahr weiterführen wird.