Halbzeit im Stadtrat Abrechnung der SPD mit „Jamaika“ in Saarbrücken: „Munter weiter ins Verderben!“

Saarbrücken · „Eine einzige Enttäuschung“, „verlorene Zeit“ – in deutlichen Worten rechnet die SPD mit der Arbeit der Jamaika-Koalition im Saarbrücker Stadtrat ab. Vorwurf: Das Bündnis hat keine Ideen und kein wirkliches Interesse an der Stadt.

 Mirco Bertucci, Chef der SPD im Saarbrücker Stadtrat, lässt kein gutes Haar an der Arbeit der Jamaika-Koalition.

Mirco Bertucci, Chef der SPD im Saarbrücker Stadtrat, lässt kein gutes Haar an der Arbeit der Jamaika-Koalition.

Foto: Robby Lorenz

Schon das Vorwort von SPD-Fraktionschef Mirco Bertucci hat es in sich: „Saarbrücken hat es über die letzten Monate geschafft, zur unbeliebtesten Landeshauptstadt Deutschlands zu werden. Kein Wunder – anstatt um die Stadt hat die Koalition sich meistens lieber um sich selbst gekümmert. Von Anfang an war sie vor allem eine Koalition des kleinsten gemeinsamen Nenners.“ Diese und weitere harte Worte kennzeichnen die als Halbzeitbilanz betitelte Abrechnung der SPD im Saarbrücker Stadtrat mit der Arbeit der schwarz-grün-gelben Jamaika-Koalition in den vergangenen gut zweieinhalb Jahren. Im Gespräch mit der SZ legt Bertucci nach: „Eines wird ganz deutlich: Jamaika ist keine Liebeshochzeit gewesen, sondern ein Zweckbündnis.“ Das habe sich mehrfach gezeigt, extrem bei der Besetzung der Spitze des Kulturdezernats mit der gescheiterten Wahl des Grünen Torsten Reif. „Nicht das Interesse der Stadt steht bei Jamaika im Fokus“, behauptet Bertucci, „sondern persönliche Interessen.“ Das Motto bei dieser Personalie sei „Munter weiter ins Verderben!“ gewesen.