Friedliches Saar-Derby in Völklingen Saarbrücken schlägt Homburg mit 3:0

Völklingen · Als etwa rund 100 Fußballanhänger aus Homburg am Völklingen Bahnhof in den Zug steigen, ist es Gewissheit. Die Weltkulturerbe-Stadt hat für einen Saar-Derby-Tag ruhigen Tag verbracht.

FCS schlägt Homburg im Saar-Derby
35 Bilder

FCS schlägt Homburg im Saar-Derby

35 Bilder
Foto: BeckerBredel

Alles, was das für einen Samstagnachmittag beschauliche Stadtleben beeinträchtigt hat, waren ein paar kleinere Verkehrsstaus. Von „entspannt“ bis „tiefenentspannt“ reichen die Schilderungen des Polizei-Einsatzleiters Erik Schweizer unmittelbar vor dem Anpfiff. Zumal das aus dem Ost-Saarland angereiste Grüppchen für ein solches Derby, bei dem es zudem um Platz Zwei in der Liga und Platz Eins an der Saar geht, recht
überschaubar ist. Knapp 200 sind es insgesamt, die sich da schließlich im Gästeblock verlieren.

Etwas mehr als die Hälfte sind mit dem Zug angereist, und auf etwaige Aufeinandertreffen der verfeindeten Fangruppen waren die Polizeikräfte nicht nur in Völklingen vorbereitet. Wie Schweizer informiert, waren seine Leute auch am Saarbrücker Bahnhof
vor Ort, als dort der Regelzug mit Fans und Problemfans aus Homburg dort eintraf: „Wir mussten dafür sorgen, dass keine Homburger Fans in Saarbrücke aussteigen, und keine Saarbrücker Fans zusteigen.“

Was nach der Ankunft in Völklingen passiert, ist mittlerweile Routine. Zumal die Ordnungshüter mit deutlich stärkeren Fangruppierungen, meist aus Mannheim, schon mehrfach zu tun hatten. „Wir haben die eintreffenden Fußballfans gleich angesprochen“, so der Einsatzleiter. Und zwar über
Lautsprecherdurchsagen mit der Botschaft, dass die Grün-Weißen ins Stadion begleitet würden. Umzingelt von Polizisten zu Fuß, vor dem Tross und noch mehr hinter dem Tross von Polizeiwagen und einem Rettungswagen eskortiert.

Und die Saarbrücker? Sie sind längst in der Völklinger City heimisch, haben das „Bit am Markt“ sogar zu einer Art Stammkneipe gemacht. Die Polizei hält in einigem Abstand ein Auge drauf, es bleibt auch hier friedlich. So mancher fühlt sich trotzdem unwohl, so auch eine Seniorin, die mit Sorge die Szene beobachtet: „Die Polizisten mit diesen Gamaschen und den ganzen sonstigen Panzern - das ist schon unheimlich.“

Auch die Fußballfans bereiten ihr Unbehagen: „Es ist jetzt kurz nach eins und die trinken schon alle Bier, muss das denn sein?“ Die Blau-Schwarzen machen sich also über die Stadionstraße auf zum Spielort. Die von der Polizei begleiteten FCH-Fans marschieren nur etwa 100 Meter entfernt parallel dazu in der Heinestraße. Poliezeiriegel in der Verbindungsstraßen verhindern das Aufeinandertreffen. Sowohl vor, als auch nach dem Spiel. Zumal Schweizers Wunsch nach einem FCS sich erfüllt hat (Endstand 3:0). Nicht, weil er zu den Blau-Schwarzen steht. Sondern weil er weiß: „Wenn der FCS gewinnt, gehen die hier alle ganz friedlich heim.“

Er sollte Recht behalten, wie Polizeisprecher Georg Himbert später auf Nachfrage der SZ später bestätigte. Und schließlich hat es noch nicht einmal ein Knöllchen für Falschparker im Zusammenhang mit der „Mutter aller Saar-Derbys“ gegeben, wie Mitarbeiter des Völklinger Ordnungsamtes bestätigen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort