Fridays for Future Radeln und aufklären für den Klimaschutz: So lief das „Fest for Future“ in Saarbrücken

Saarbrücken · Statt eines Klimastreiks haben Fridays for Future und Parents for Future in Saarbrücken ein Fest im Zeichen des Klimaschutzes veranstaltet. Dem angeschlossen hat sich auch eine Fahrrad-Demo mehrerer Umweltverbände und des ADFC.

Saarbrücken: So war das „Fest for Future“
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So war das „Fest for Future“ in Saarbrücken

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Foto: BeckerBredel

300 Radfahrer haben sich am Samstag (24. September) auf den Saarwiesen am Staatstheater versammelt und sind zur Fahrraddemo durch die Saarbrücker Innenstadt aufgebrochen. Mehrere Umweltverbände und der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC hatten an diesem Wochenende bundesweit zu Kinder-Fahrrad-Demonstrationen eingeladen. Wichtig war ihnen dabei die Beteiligung der Kinder, die im Stadtverkehr als Radfahrer die größten Probleme haben.

Sicheres Radfahren auch in der Innenstadt

Zum dritten Mal fand diese Art der Demonstration statt. So soll ein Zeichen für kinder- und fahrradfreundliche Straßen und Innenstädte gesetzt werden. „Mit dem Fahrrad im Straßenverkehr unterwegs zu sein, ist oft kein Vergnügen. Erst recht nicht für Kinder und Jugendliche“, teilten die Veranstalter mit. Die Demonstranten wollen zum Nachdenken über die Verkehrswende anregen, Impulse für einen neuen Stadtverkehr geben und insbesondere darauf hinweisen, dass es auch Kindern möglich sein muss, sicher als Radfahrer am innerstädtischen Straßenverkehr teilzunehmen.

Genau da sehen die Organisatoren die größten Defizite. Die Verkehrsplaner würden die Interessen der Radfahrer zunehmend beachten, was aber noch nicht bedeute, dass all die bereits angelegten Radwege und Radfahrstreifen auch kindgerecht seien. Zu den Teilnehmern gehört auch Serim Sogmal mit Tochter Amely Noll aus Saarbrücken. Sie wohnen in der Dudweiler Landstraße und Amely bedauert, dass sie in der City nicht alleine Radfahren kann: „Ich habe Freundinnen, die wohnen auf dem Dorf. Dort kann ich sogar alleine aufs Fahrrad und auf der Straße fahren. Bei uns zu Hause ist das viel zu gefährlich“, sagt sie. Ihr Vater bestätigt: „Wir wünschen uns nichts anderes als eine sichere Straße.“

Dialog für den Klimaschutz statt Streik

Eingebettet war die Radfahrer-Demo in das „Fest for Future“, veranstaltet von „Fridays for Future“ und „Parents for Future“. Matthias Lattwein von den Organisatoren begründete nochmal, warum man sich nicht am bundesweiten Klimastreik am Freitag mit einer Demo beteiligt hatte, sondern zu einem Fest am Samstag in den Saarwiesen aufrief. „Wir wollen unsere Klimaziele erreichen und haben mal ein anderes Format gewählt. Mit dem Fest und den Infoständen können wir besser kommunizieren. Die Menschen kommen zu uns, interessieren sich und werden den ganzen Tag informiert und bis in den Abend im Rahmenprogramm unterhalten. Der Dialog ist uns wichtig“, sagt Lattwein.

Saar-Umweltministerin Petra Berg verspricht Unterstützung

Gekommen ist auch die saarländische Umweltministerin Petra Berg (SPD). Die Ministerin sagt, dass sie die von Fridays for Future ausgerufene „Saarland-Wende“ unterstütze und sagte zu, dass sie die Organisation bei kommenden Anhörungen stets einladen werde. Außerdem habe die Aktivistin Susanne Speicher einen Referentenjob im Ministerbereich des Umweltministeriums erhalten und könne so die Ideen der Bewegung in die Arbeit der Behörde einbringen.

Luisa Sacca (14) ist mit ihrer Schwester und ihrem Vater zur Veranstaltung gekommen, um sich zu informieren. „Ich finde es schlimm, dass wir im Sommer immer öfter über 35 Grad haben und es im Winter nicht mehr schneit. Ich will etwas dagegen tun und fahre selbst jetzt mit dem Rad zum Klavierunterricht“, sagt die Schülerin. Auf dem Fest am Saarufer findet sie Gleichgesinnte, junge Menschen aber auch viele ältere. Sie informieren sich über die Verkehrswende, die Energiewende, die Klimaprobleme und die Folgen für die Natur.

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