„Mit den bisherigen Preisen wären wir nicht klargekommen“ Jetzt zieht auch der Pasta-König vom St. Johanner Markt die Preise deutlich an (mit Bildergalerie)

Saarbrücken · Der Imbiss ist eine Institution am St. Johanner Markt in Saarbrücken: Viele lieben die leckere Pizza und Nudeln für wenig Geld. Das sollte möglichst lange auch so bleiben. Doch nun sieht sich der Betreiber doch gezwungen, die Preise anzupassen.

Saarbrücker Kult-Imbiss „Rigatoni-Toni“ hebt bei Nudelgerichten die Preise an
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Saarbrücker Kult-Imbiss „Rigatoni-Toni“ hebt bei Nudelgerichten die Preise an

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Foto: Ayhan Basar

Generationen von Liebhabern italienischen Fast Foods pilgern in Saarbrücken zum Imbiss „Rigatoni-Toni“ in der Kaltenbachstraße am St. Johanner Markt. Seit 1978 werden hier Pizzen und Nudelgerichte für kleines Geld durch das Fenster gereicht. Kurz vor der Corona-Pandemie übernahm Ayhan Basar den Kult-Imbiss. Der 48-jährige Basar hatte zuvor zwei Jahre dort gearbeitet. Die Verkaufsschlager seien die Rigatoni und Pizzen, die eine breite Kundschaft, vom Geschäftsmann über den Schüler bis zum Partyvolk, satt und glücklich machen. „Zwischen 50 und 200 Portionen Rigatoni gehen pro Tag über die Ladentheke“, verrät Basar. Die Gerichte des Kult-Imbisses waren bei Fast-Food-Fans schon immer für ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt. „Wir waren bisher immer am günstigsten, wir waren schon immer im Niedrigpreis-Segment“, sagt der „Rigatoni-Toni“-Chef.

Doch diese Zeiten sind vorbei. Corona und Ukraine-Krieg ließen die Rohstoffpreise „explosionsartig“ ansteigen, auch beim Blick auf die Konkurrenz musste Basar handeln. Die Preise für die beliebten Nudelgerichte musste er um jeweils 50 Cent anheben. „Wir haben relativ lange gewartet, weil wir die Kundschaft nicht noch zusätzlich belasten wollten, weil auch sie weniger in der Tasche haben“, erklärt der Gastronom. Er habe gehofft, dass sich die Lage wieder normalisiere, doch in Rücksprache mit Lieferanten, sei ihm klar geworden, dass dies nicht so schnell der Fall sei. Im Einkauf seien seine verwendeten Produkte bis zu 35 Prozent teurer geworden. Hinzu kämen noch die gestiegenen Gaskosten. „Mit den bisherigen Preisen wären wir nicht klargekommen, nun sind wir auf dem Niveau der Konkurrenz. Wir wollten die Preissteigerung auch nicht eins zu eins weitergeben“, sagt Basar, der auf zehn Mitarbeiter zählen kann. Die Rigatoni kosten seit Mittwoch (25. Mai) nun also 4 Euro, die Tortellini 4,50 Euro und die Käsetortellini 5,50 Euro. An Qualität und Portionsgröße wolle er nicht sparen, er setze weiterhin auf Nudeln von Produzent Barilla.

Bei den Pizzastücken bleibt alles beim Alten: 2,50 Euro. Doch warum das, wo doch insbesondere Weizenmehl so rar geworden ist? „Die Marge ist bei der Pizza deutlich höher“, erklärt Basar.

Die Resonanz seiner Gäste zu den gestiegenen Nudelgericht-Preisen sei durchweg positiv. „Es war bislang kein Einziger dabei, der gesagt hat: Das ist aber eine Riesenschweinerei.“ Seine Kundschaft zeige Verständnis. Der „Rigatoni-Toni“-Betreiber hofft, dass es die „letzte Preiserhöhung“ war.

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