Schiff soll Touristen anlocken Die „Frohsina“ legt jetzt richtig los – „Eine große Chance für Saarbrücken“

Saarbrücken · Es ist das einzige Personenschiff in Saarbrücken, nun startet die „Frohsina“ in ihre erste echte Saison. Nicht nur Touristen sollen mitfahren. Der neue Besitzer setzt auf Businesskunden und Partys.

Die „Frohsina“ fährt wieder auf der Saar
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Die „Frohsina“ fährt wieder auf der Saar

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Foto: Thomas Schäfer

Ein gutes Omen? Fast den ganzen Tag über hatte es geregnet, teilweise übel geschüttet, dann aber: Sonne. Viel Sonne und bloß ein paar Wolken noch. Pünktlich zur Abfahrt der Frohsina am Donnerstagnachmittag gehen wärmende Strahlen auf Saarbrücken nieder. Perfektes Wetter, um das einzige Personenschiff der Landeshauptstadt Saarbrücken nach einer umfangreichen und kostspieligen Generalüberholung neu kennenzulernen.

Die Frohsina fährt nach Güdingen und Völklingen

Genau deshalb sind an diesem Tag drei Dutzend Gäste an Bord, aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Der neue Eigentümer der Frohsina, Hafzullah „Havsi“ Atca, und die städtische Wirtschaftsförderung mit Sebastian Kurth an der Spitze haben eingeladen, wollen informieren, was das Schiff alles zu bieten hat – jetzt, wo es in seine erste echte Saison nach dem Neubeginn im vergangenen Spätsommer startet.

Was hat die Frohsina zu bieten? Zum einen: Regelmäßige Fahrten zur Schleuse Güdingen und nach Völklingen zum Weltkulturerbe Völklinger Hütte. Sie sollen spätestens ab dem 15. April jeden Tag außer montags stattfinden, Abfahrt ist immer an der Anlegestelle am Willi-Graf-Ufer unterhalb der Berliner Promenade. Um 14 Uhr geht es ab Richtung Güdingen, um 17 Uhr dann nach Völklingen. Die zweite Fahrt dauert rund drei Stunden und damit etwas länger als die nach Güdingen. Die Fahrten kosten je nach Ziel und Ermäßigung zwischen 7,90 und 24,90 Euro. Kinder unter sechs Jahren zahlen nichts.

Das Angebot der täglichen Fahrten richtet sich vor allem an Touristen, auch wenn es gewiss viele Saarbrücker und Saarländer geben dürfte, die sich die Landeshauptstadt plus Umgebung einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel anschauen wollen. Oder es nach längerer Pause mal wieder tun möchten. Bei Gästen von außerhalb des Saarlandes, so erklärt es eine Dame der Tourismuszentrale, sei die Nachfrage nach einer Schifffahrt auf der Saar in Saarbrücken groß, sehr groß. Weshalb man froh sei, dass so eine Fahrt nun wieder möglich ist.

Saarbrücken aus einer neuen Perspektive erleben

Überhaupt wurde am Donnerstag mehrfach hervorgehoben, wie froh und glücklich und dankbar man in Saarbrücken ist, dass die Frohsina wieder auf der Saar schippert. Michael Genth, der Vorsitzende des Vereins für Handel und Gewerbe, sagte, es sei eine „große Chance für Saarbrücken“, dass der Fluss, der der Stadt und dem Land den Namen gibt, endlich wieder auf diese Art erlebbar ist. Und die Schönheiten Saarbrückens aus einer anderen Perspektive entdeckt werden können. Bezirksbürgermeister Thomas Emser (SPD) findet die Rückkehr des Schiffes „ganz toll“ – er werde in seinem nicht kleinen Bekanntenkreis für die Frohsina und die Möglichkeiten, die sie speziell auch für geschäftliche Treffen, Firmenfeiern oder Geburtstage bietet, intensiv werben.

Sebastian Kurth von der Stadt dankte dem neuen Besitzer für sein Engagement, er habe in Zeiten mehrerer Krisen „massiv investiert“, im hohen sechsstelligen Bereich. Das Schiff sei nun bestens für die Zukunft gerüstet, für Tagestourismus ebenso wie für Sonderfahrten, nicht nur Party sei möglich, sondern auch Business, betonte Kurth.

„Neue Ära der Schifffahrt in Saarbrücken“

Hafzullah Atca, der Schiffseigner, der unter anderem auch Chef einer Sicherheitsfirma und der Saarbrücker Disko „Ego“ ist, sprach in seiner kurzen Rede von einer „neuen Ära für die Schifffahrt in Saarbrücken“. Sein Team und er hätten lange auf diesen Tag und damit den Start in die erste komplette Saison hingearbeitet, erklärte der in der Türkei geborene Unternehmer. Als er einst hörte, dass der langjährige Eigentümer Günter Emmer keinen Nachfolger findet, „wollte ich helfen“. Es sei „eine Art Abenteuer“, jetzt die Frohsina betreiben zu dürfen: „Als ich von der Türkei nach Deutschland geflohen bin, habe ich dies nicht für möglich gehalten.“

Auf dem Schiff seien „Veranstaltungen jeglicher Art“ möglich, betonte Atca. Er komme ja aus der Veranstaltungsbranche und sei daher „auf Sonderwünsche spezialisiert“. Gemeinsam könne man „in unserer Stadt viel Gutes tun“, sagte Atca.

Üppige Getränkekarte und kleine Gerichte

Viel getan hat sich nach dem Besitzerwechsel auf der „Frohsina“. Wer sie noch von früher in Erinnerung hat, wird sie kaum wiedererkennen. Böden, Wände, Möbel und vieles mehr wurden erneuert, ebenso die Technik, das Schiff ist im Grunde kernsaniert worden. Auch das gastronomische Angebot ist nun deutlich üppiger. Auf der Karte finden sich mehrere Sorten Kaffee, hausgemachter Eistee, Bier, viele Weine, Cocktails oder zum Beispiel ein Getränk, das sich „Fluch der Saaribik“ nennt. Dazu gibt es Snacks, Flammkuchen und Baguettes. Und in den kommenden Monaten bestenfalls jede Menge Sonnenschein.

Kontakt: Telefon (0171) 140 4766, info@frohsina-saar.de.

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