Kundgebung auf Tiblisser Platz Kundgebung für Frieden in der Ukraine – Buhrufe gegen Veranstalter

Blau-gelbe Fahnen und Schilder – weltweit ist die Solidarität für die Ukraine groß. Auch in Saarbrücken hat es am Samstag eine Kundgebung gegeben. Doch es gab auch Buhrufe.

Hunderte Menschen demonstrieren für Frieden in Saarbrücken
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Hunderte Menschen demonstrieren für Frieden in Saarbrücken

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Foto: BeckerBredel

Nachdem Putin mit seinen Angriffen in der Ukraine am Donnerstagmorgen die Welt schockierte, hat am Samstag auf dem Tbilisser Platz in Saarbrücken eine Kundgebung gegen den Krieg vom FriedensNetz Saar stattgefunden. „Es gibt keine militärische, sondern nur eine politische Lösung auf der Basis der Prinzipien der gemeinsamen Sicherheit“, sagt Thomas Hagenhofer, Vorsitzender der Deutsche Kommunistische Partei (DKP) Saarland.

Lasst uns gegen den Krieg, für eine Politik der gemeinsamen Sicherheit auf die Straße gehen. Es gibt keine Alternative zu Dialog und Kooperation, gerade jetzt. Wir fordern von Putin einen sofortigen Rückzug aus der Ukraine. Allgemein fordern wir Abrüstung statt Aufrüsten“, so Hagenhofer weiter. 

Gefordert wurde von den Rednern die sofortige Einstellung aller Kampfhandlungen und Militäroperationen und der Rückzug der russischen Truppen von ukrainischem Staatsgebiet. Außerdem fordert das Friedensnetz Saar die Rücknahme der Anerkennung der ostukrainischen Gebiete durch Russland und die sofortige direkte Verhandlung der Bürgerkriegsparteien in der Ukraine auf Grundlage von Minsk ll.

Weltweit setzen Menschen ein Zeichen für Frieden in der Ukraine
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Weltweit setzen Menschen ein Zeichen für Frieden in der Ukraine

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Foto: dpa/Bianca Otero

Widerspruch gegen Veranstalter

Die ukrainischen Gäste auf dem Tbilisser Platz sahen das etwas anders und buhten die Veranstalter teilweise aus. „Hier wird vom Waffen niederlegen gesprochen und in der Ukraine werden Kindergärten und Krankenhäuser bombardiert“, erzählt Nadia Schagov. Die Saarbrückerin erhält spontan vor Ort die Möglichkeit zu sprechen. Unter Tränen berichtet sie, dass ihre Familie noch vor Ort sei. „Die Stadt, in der ich lebte, ist nicht mehr wiederzuerkennen. Meine Eltern, Geschwister, Nichten und Neffen sitzen in den Kellern fest. Sie können nicht mehr flüchten, die Ukraine ist umzingelt von Panzern. Meine Mutter hat Angst. Für mich wird Putin der nächste Hitler werden. Dieses Mal muss reagiert werden, bevor es zu spät ist“, so die 36-Jährige.

Saarbrücken: Kundgebung für Frieden in der Ukraine – Buhrufe gegen Veranstalter
Foto: BeckerBredel

Die Menschen auf dem Platz stimmten die ukrainische Nationalhymne an, die eigentlich vorgesehenen Sprecher wurden kaum noch gehört. „Stoppt Putin“, „Hilft unseren Familien“ und „Hilft unserer Heimat“ rufen die Anwesenden, während die Redner am Mikrofon stehen. Für viele anwesenden Ukrainer fühlt sich die Kundgebung an wie ein christlicher Gottesdienst. „Hier wird von Frieden gepredigt und nicht darüber geredet, wie man unterstützen könnte“, sagt uns Schagov.

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