Internationale Handelsbeziehungen Saarbrücken im europäischen Fairtrade-Finale

Saarbrücken · Im Wettbewerb „EU-Städte für fairen und ethischen Handel“ gibt’s ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Berühmtheiten wie Madrid und Lyon.

 Das Fairtrade-Logo soll signalisieren: Die Erzeuger dieser Ware wurden fair bezahlt.      

Das Fairtrade-Logo soll signalisieren: Die Erzeuger dieser Ware wurden fair bezahlt.   

Foto: dpa/Miriam Ersch

Die Landeshauptstadt ist unter den sieben Finalisten im Wettbewerb „EU-Städte für fairen und ethischen Handel“. Damit steht Saarbrücken europäischen Großstädten wie Madrid, Lyon oder Malmö im Engagement der Zivilgesellschaft und Verwaltung für den fairen Handel in nichts nach. Am Mittwoch, 27. Juni, wird in Brüssel zum ersten Mal der Preis „EU-Städte für fairen und ethischen Handel“ an engagierte Städte aus der Europäischen Union verliehen.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz erklärt: „Ich freue mich, dass Saarbrücken für den fairen Handel wieder ganz vorne mit dabei ist. Das ist nur durch das kontinuierliche Engagement vieler Bürger und städtischer Mitarbeiter möglich. Auch auf europäischer Ebene können Städte einander inspirieren, voneinander lernen und ihre Erfahrungen und Forderungen nach einem gerechteren Handel auf dieser Ebene einbringen.“

Im Fokus der Bewerbung standen neben den vielen Projekten in Saarbrücken auch kommunale Strategien, die faire öffentliche Beschaffung sowie Aktivitäten im Fairen Handel mit Ländern des globalen Südens.

Insgesamt haben sich 19 Städte aus der Europäischen Union beworben, sieben davon sind in die enge Wahl gekommen. In Anlehnung an den deutschen Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ hat die Europäische Kommission diese Auszeichnung initiiert. Der Wettbewerb wird vom International Trade Centre organisiert. Im Jahr 2009 wurde Saarbrücken als erste deutsche Kommune der Titel „Fairtrade-Stadt“ verliehen. Fairtrade bedeutet fairer und gerechter Handel. Ziel ist ein Zusammenspiel zwischen Produzenten, Unternehmen und Konsumenten, bei dem es um gerechte Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen und letztlich um einen fairen Preis für Produkte geht. Viele Organisationen und Vereine in Saarbrücken setzen sich schon sehr lange für fairen Handel auf der Welt ein, und so war es 2009 fast schon eine logische Folge, dass Saarbrücken in diesem Bereich die Vorzeigestadt Deutschlands wurde. Seitdem hat sich die Landeshauptstadt keineswegs auf ihren Lorbeeren ausgeruht – im Gegenteil.

Das Projekt Fairer Handel wird immer größer. 2014 wurde die Universität des Saarlandes zur ersten Fairtrade-Universität Deutschlands ernannt. Im Saarland sind bereits zehn Schulen als „Fairtrade-Schools“ ausgezeichnet worden. 2017 folgten Kindergärten und Kindertagesstätten. Auch die Saarbrücker Friedhofssatzung wurde angepasst. Sie erlaubt nur Grabsteine und Grabeinfassungen, die nachweislich aus fairem Handel stammen und ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt worden sind. Die Saarbrücker Zeitung wird in einer Serie Organisationen und Vereine vorstellen, die sich in besonderer Weise mit dem Fairen Handel beschäftigen.

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