20 Jahre Saarbahn Saarbrücken holte die Straßenbahn zurück

Saarbrücken · 30 Jahre lang setzten Nahverkehrsplaner nur auf Busse. Vor 20 Jahren startete die erste Saarbahn.

 Zum 20. Geburtstag der Saarbahn musizierte gestern die Marching-Band „Saarländer Spitzbuben“ in den Wagen. Das war eine von mehreren Aktionen zur Erinnerung an das Comeback des Schienennahverkehrs.

Zum 20. Geburtstag der Saarbahn musizierte gestern die Marching-Band „Saarländer Spitzbuben“ in den Wagen. Das war eine von mehreren Aktionen zur Erinnerung an das Comeback des Schienennahverkehrs.

Foto: BeckerBredel

Aus Saarbrücken ist die Saarbahn nicht mehr wegzudenken. Vor 125 Jahren wurde das Vorgängerunternehmen der heutigen Saarbahn GmbH gegründet. Gestern vor 20 Jahren erlebte die  Straßenbahn ein Comeback. Der  Jungfernfahrt am 24. Oktober 1997 vorausging die zweieinhalbjährige Bauzeit des ersten Streckenabschnitts von Saargemünd bis zur Ludwigstraße in  Saarbrücken.

Für musikalischen Schwung am Jubiläumstag sorgte die Marching-Band „Saarländer Spitzbuben“. Das Orchester spielte ab 13.30 Uhr in den Saarbahnen. Es gab ein Gewinnspiel auf der Facebookseite der Saarbahn. Und im Saarbahn Service Center  gab es kleine Überraschungsgeschenke.

Zum 20-jährigen Bestehen der Saarbahn blickt das Unternehmen auf die Geschichte des Nahverkehrs in Saarbrücken zurück.  1892 entstand die Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal. Sie war die Rechtsvorgängerin der heutigen Saarbahn GmbH. 1965 wurde das Straßenbahnnetz stillgelegt. Danach bestimmten drei Jahrzehnte lang ausschließlich Busse den städtischen Nahverkehr. 1992 fiel die Grundsatz-Entscheidung, ein modernes Stadtbahn-System einzuführen und Nahverkehr wieder auf die Schiene zu bringen. Erreichen sollte das die Zwei-System-Technik als Verbindung von Straßen- und Eisenbahn. Damit ließ sich die Obere-Saar-Bahnstrecke nutzen für einen Nahverkehr, der weder an der Stadt- noch an der Landesgrenze endet. 1995 war Spatenstich in der Mainzer Straße. Am 24. Oktober begann der Betrieb auf den ersten 19 Kilometern zwischen Saargemünd und der Ludwigstraße.

Es folgte die Ausbaustufe zwei im oberen Malstatt bis zum Siedlerheim. Von der Haltestelle Ludwigstraße wurden bis zum Cottbuser Platz 425 Meter Schienen verlegt. Am 31. Juli 1999 war Inbetriebnahme der Haltestelle Cottbuser Platz, am 12. November 2000 war die Strecke vom Cottbuser Platz bis zum Siedlerheim fertig. Es folgte am 24. September 2001 die Inbetriebnahme der Haltestelle Heinrichshaus, ehe 2004 der Weiterbau der Trasse durch Riegelsberg in Richtung Lebach begann. Am 26. September war Inbetriebnahme der Strecke zwischen Riegelsberg Süd und Walpershofen/Ezenhofen mit sieben neuen Haltestellen.

Am 1. November 2011 folgte die Inbetriebnahme des Abschnitts von Walpershofen/Etzenhofen nach Heusweiler Markt mit vier Haltestellen. 2011 begann überdies der Ausbau der Strecke bis Lebach-Jabach.

Am 3. September 2012 war Einweihung der Saarbahnwerkstatt in Brebach. Ab 5. November 2014 lief der Betrieb auf der Strecke Heusweiler Markt bis Lebach-Jabach.

Das Unternehmen nennt ein Investitionsvolumen in Höhe von 360 Millionen Euro inklusive Saarbahn-Werkstatt. 28 Bahnen sind täglich im Einsatz. Jährlich fahren 13 Millionen Menschen mit den Bahnen, die dabei zwei Millionen Kilometer zurücklegen. An der Strecke liegen inzwischen 43 Haltepunkte. 485 Mitarbeiter sind beschäftigt bei der Saarbahn GmbH und  der Saarbahn Netz GmbH. Daneben betreibt das Unternehmen unter anderem eine Bahn- und Buswerkstatt, eine Fahrschule und das Saarbahn Service Center.

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