Saarbrücken Höhle unter Camphauser Straße sorgt für Rätselraten

Saarbrücken · Auf der vielbefahrenen Straße in Saarbrücken entdeckte eine Fachfirma am Mittwoch ein Loch. Zehn Tage wird es dauern, es wieder zu schließen.

 Arbeiter bestaunen den entdeckten Hohlraum unter der Camphauser Straße in Saarbrücken.

Arbeiter bestaunen den entdeckten Hohlraum unter der Camphauser Straße in Saarbrücken.

Foto: BeckerBredel

Unter der Camphauser Straße in Saarbrücken haben Arbeiter am Mittwoch ein Loch entdeckt. Oder besser gesagt, eine Höhle. Denn in dem Hohlraum, den man ganz zufällig bei Bohrungen fand, könnte problemlos ein Kleinwagen parken. „Zum Glück sind wir nicht auch noch auf die Höhlenmenschen gestoßen“, scherzte einer der Arbeiter, nachdem die Asphaltdecke von einem Bagger geöffnet und das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar geworden war.

Unter der Asphaltdeckte klafft ein Hohlraum von mehreren Metern Breite und so hoch, dass ein erwachsener Mensch darin stehen kann. Experten des Saarbrücker Straßenbauamts stehen vor einem Rätsel. Erklären können sie sich die Bildung dieser Höhle nicht, bei der Freilegung habe sich gezeigt, dass die Seitenwände stabil seien. Anzeichen einer Ausschwemmung gab es keine. Überhaupt sei die Höhle nur durch Zufall entdeckt worden, als eine Fachfirma versucht habe, die Kabel für die Kommunikationsleitungen des neuen Stadions in einer Querbohrung unter der Camphauser Straße hindurchzuführen. Bei dem Verfahren würden Hohlräume sofort bemerkt. Die Firma informierte den städtischen Straßenbau, der ließ sofort die Camphauser Straße stadtauswärts sperren.

Fotos: Loch unter Camphauser Straße in Saarbrücken
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Loch unter Camphauser Straße führt zu Straßensperrung

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Foto: BeckerBredel

Seit Mittwochabend hat der Verkehr daher in beiden Richtungen nur noch eine Spur, was zeitweise zu Behinderungen führte. Heute öffnete nun ein Bagger den betroffenen Bereich. Die Fachleute waren danach beruhigt. Sie konnten zwar die Ursache des Loches nicht ermitteln, stellten aber fest, dass die Straßendecke vor allen durch den Einbau alter Schlacke als Untergrund so tragfähig war, dass nie eine Einbruchsgefahr bestanden habe. Nachdem man den Hohlraum angebohrt habe, sei es jedoch zwingend, ihn dauerhaft zu verschließen. Die Stadt hat zehn Tage Bauzeit dafür grob eingeplant.

Vermutungen über die Ursache haben die Experten dennoch: „Der Ludwigsberg war nach dem Krieg die Halde für die Trümmer der zerbombten Innenstadt. Wir haben keinerlei Pläne darüber, wissen aber, dass man im Untergrund nahezu alles finden kann. Bis hin zu den Steinen der alten Ludwigskirche. Hier war es jetzt nur Sand, aber der Ludwigsberg ist damals sicher nicht richtig verdichtet worden“, so ein Baufachmann, der namentlich nicht genannt werden wollte.

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