Einwohnerzahl steigt wieder Saarbrücken fehlen 4000 Sozialwohnungen

Saarbrücken · Das Land muss Richtlinien zur Förderung des spozialen Wohnungsbaus ändern - meint Oberbürgermeisterin Charlotte Britz.

 Charlotte Britz   Foto: LHS/Iris Maurer

Charlotte Britz  Foto: LHS/Iris Maurer

Foto: Iris Maria Maurer

Die Einwohnerzahl der Landeshauptstadt steigt wieder. Aktuell liegt sie bei rund 183 000. Im vergangenen Jahr lag sie zu dieser Zeit noch bei rund 181 000. Mehr Das teilt die Stadt-Pressestelle mit.

Wenn Saarbrücken die neuen Einwohner längerfristig halten wolle, müsse die Stadt mehr Wohnraum bieten.  Deshalb - so kündigt die Pressestelle an - würden in der Landeshauptstadt „bis zum Jahr 2030 insgesamt 3300 neue Wohneinheiten geschaffen“ - sowohl von der Stadt selbst als auch von privaten Investoren. Zurzeit seien rund 2518 Wohneinheiten in Bau und Planung.

Geplant sei in naher Zukunft die Entwicklung des Wohngebietes Füllengarten in Burbach und der Großherzog-Friedrich-Höfe in St. Johann. Weiterer Wohnraum solle auf dem ehemaligen SHD-Gelände und in der östlichen Quellenstraße entstehen, zwischen der Beethovenstraße und der Straße In der Mückendell, am Sportplatz Maybachstraße und im Wohngebiet Fabrikstraße.

Für den Dudweiler Anger, die Theodor-Storm-Straße und die Straße Im Schultälchen gibt es ebenfalls Pläne für Wohnungsbau. Außerdem solle im Zuge der Einrichtung einer Großpolizeiinspektion an der Mainzer Straße die Polizei-Kaserne in Wohnraum umgewandelt werden.

Weiterer „attraktiver Wohnraum“ sei in jüngster Vergangenheit in verschiedenen Stadtteilen geschaffen worden. Bereits fertig gestellte neue Wohnungen gebe es zum Beispiel am Schillerplatz, im ehemaligen Siemensgebäude und dem ehemaligen Stadtbad in St. Johann. Mit dem Franzenbrunnen sei ein nachgefragtes Wohnviertel in Alt-Saarbrücken entstanden, dessen östlicher Teilbereich weiter ausgebaut werden soll.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz erklärt: „Wir tun sehr viel in der Stadt, um dem Bedarf an Wohnungen gerecht zu werden. Wichtig ist aber vor allem, dass wir bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Aktuell fehlen in Saarbrücken rechnerisch rund 4000 Sozialwohnungen. Hier müssen wir dringend Abhilfe schaffen.“

Im Koalitionsvertrag des Saarlandes werde der Wiedereinstieg in den sozialen Wohnungsbau als gesichert festgeschrieben. Britz: „Es ist gut, dass sich das Thema Wohnraumförderung im Koalitionsvertrag wiederfindet. Die neuen Förderrichtlinien werden unter den aktuellen Bedingungen allerdings voraussichtlich nicht zu einer Neubautätigkeit im sozialen Wohnungsbau führen. Entsprechende Berechnungen ergeben, dass Neubauten weiterhin defizitär bleiben würden – es sei denn, man würde nicht vertretbare Kompromisse wie etwa Abstriche bei den Baustandards eingehen. Deshalb hoffe ich, dass die Förderrichtlinien für den sozialen Wohnungsbau entsprechend nachgebessert werden.“

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