Corona-Versorgungszentrum „Eine Sporthalle werden wir hoffentlich nicht brauchen“

Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken hat 90 Pflegebetten aus Ostdeutschland für ein Corona-Versorgungszentrum erhalten. Wo dieses eingerichtet wird, ist noch offen.

 Helfer entladen auf dem Saarbrücker Messegelände mit Pflegebetten beladene Sattelzüge aus Anklam in Mecklenburg-Vorpommern.

Helfer entladen auf dem Saarbrücker Messegelände mit Pflegebetten beladene Sattelzüge aus Anklam in Mecklenburg-Vorpommern.

Foto: BeckerBredel

() Mehrere Sattelzüge haben 90 Pflegebetten aus der Hansestadt Anklam in Mecklenburg-Vorpommern an der Ostseeküste nach Saarbrücken gebracht. Dort packten Helfer der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, der DLRG, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Malteser beim Ausladen mit an. Ingo Wagenknecht, stellvertretender Chef der Saarbrücker Berufsfeuerwehr, erklärte, dass die Betten eine Spende der Victor’s-Gruppe an die Stadt Saarbrücken seien. Das Messegelände diene dafür als Lagerfläche, bevor ein Corona-Versorgungszentrum eingerichtet werde. Zudem seien etwa 40 privat gespendete Betten nach einem Aufruf des DRK zusammengekommen.

„Damit können wir ein erstes Versorgungszentrum komplett bestücken“, sagte Wagenknecht. Es stehe nicht fest, wo es eingerichtet werde. Derzeit seien die Caritas-Klinik Dudweiler und das Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken als Corona-Kliniken vorgesehen – und noch nicht überlastet. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rate dazu, Sporthallen-Lösungen weitgehend zu vermeiden. „Wollen sie, dass ihre Lieben im Falle einer Erkrankung in einer Sporthalle liegen?“, fragte Wagenknecht. Er betonte, dass man Kliniken und Reha-Einrichtungen zuerst belege.

Man habe auch den Einsatz von Feldbetten vermieden, da diese eher zur kurzen Erholung gesunder Menschen gedacht seien als zur Behandlung wirklich kranker Menschen, erklärte Wagenknecht.

Auch in der Sporthalle Eschringen sind Betten eingelagert. Die Lieferung aus Anklam habe man auf das Messegelände gebracht, damit die Sattelzüge nicht im Wohngebiet Eschringen rangieren müssen. Beide Standorte seien reine Lager. Weder auf dem Messegelände noch in Eschringen seien Corona-Versorgungszentren geplant. Die Betten an zentralen Lagerorten zu haben, ergebe Sinn, um schnell reagieren zu können.

Die Standortentscheidung für ein Corona-Versorgungszentrum sei im übrigen noch offen. Hier habe sich die Politik noch nicht festgelegt. Man habe Zeit, die Entwicklung noch etwas abzuwarten. Für Saarbrücken gilt laut Wagenknecht die Prämisse: „Eine Sporthalle werden wir hoffentlich nicht brauchen.“

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