Diskussion um Veranstaltung Welche Gründe die Saarbrücker für das Misslingen der Burbacher Kirmes nennen

Burbach · Auf Facebook haben viele Leserinnen und Leser diskutiert, warum das Oktoberfest auf den Saarterrassen in diesem Jahr bislang schlecht besucht ist. Vor allem drei Gründe stechen in der Diskussion hervor. Zuvor hatten sich die Schausteller in einem Artikel über zu geringe Einnahmen beklagt.

So ist die Stimmung auf dem Oktoberfest auf den Saarterrassen in Burbach
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So ist die Stimmung auf dem Oktoberfest auf den Saarterrassen in Burbach

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Foto: BeckerBredel

Überall sind blinkende Lichter zu sehen, der Duft von gebrannten Mandeln steigt in die Nase und über Lautsprecher ist hier und dort die Frage zu hören: „Wollt ihr noch eine Runde? Wollt ihr schneller fahren?“ – so kann man sich einen typischen Kirmes-Besuch vorstellen. In Burbach auf den Saarterrassen ist solch ein Erlebnis noch bis Montag für Besucherinnen und Besucher möglich. Fahrgeschäfte und Essensstände laden auf das Saarbrücker Oktoberfest ein.

Schausteller beklagen zu wenige Besucher und geringen Umsatz

Doch das erste Resümee der Schausteller nach der Eröffnung am vergangenen Wochenende ist ernüchternd. Sie beklagen zu wenige Besucher. Manche seien sich nicht einmal sicher, ob die Einnahmen für die Standgebühr reichen werden. Wieder andere geben dem regnerischen Wetter die Schuld für zu wenig Publikum (wir berichteten). Auch dass der Beginn des Oktoberfestes auf das letzte Wochenende im September gefallen sei und damit die Menschen weniger Geld zum Ausgeben übrig hätten, führt ein Schausteller als Grund für das Ausbleiben der Gäste an.

In den sozialen Medien kamen nach Veröffentlichung des Artikels auch die potenziellen Besucherinnen und Besucher zu Wort. Unter dem Facebook-Beitrag auf der Saarbrücker Lokalseite der Saarbrücker Zeitung häuften sich innerhalb kürzester Zeit die Kommentare. Rund 100 Menschen haben hier ihre Gründe genannt, warum das Oktoberfest in Burbach dieses Jahr so schlecht laufe.

Grund 1: Teure Preise bei den Fahrgeschäften

Einer der am meisten genannten Punkte sind die teuren Preise der Fahrgeschäfte. „In der aktuellen Situation hat man lieber noch Geld für einen vollen Kühlschrank, Strom oder Benzin und nicht, um auf der Kirmes Karussell zu fahren. Ist dort halt auch kein günstiges Vergnügen“, heißt es in einem der Kommentare, der von anderen Nutzern fleißig geliked (dt. zugestimmt) wurde. Ein anderer Nutzer schreibt: „Die Menschen müssen Essen kaufen und jeden Monat 1000 Euro für Heiz- und Energiekosten auf die hohe Kante legen! Wann merkt der letzte Schausteller, dass sich die Zeiten geändert haben und die Menschen jetzt andere Sorgen haben?“

In diesem Zuge entfacht eine Diskussion darüber, ob sich ein Besuch im Freizeitpark nicht eher lohnen würde, als auf die Kirmes zu gehen. Das sei zwar auf den ersten Blick teurer, aber das Angebot der Fahrgeschäfte sei in Parks besser. Ein Kommentar dazu lautet: „[...] Essen und Trinken nimmt eh ein Großteil [in den Freizeitpark] mit und die Fahrgeschäfte sind viel besser wie auf einer Kirmes. Man kann alles so oft fahren, wie man möchte. Das Geld ist zig Mal raus. Ein Ticket auf der Kirmes kostet zwischen 2,50 und 6 Euro je nachdem, was es ist. Mit einmal fahren hatte man keinen schönen Tag, gerade die Kinder möchten öfters fahren. Und gerade in Saarbrücken steht wirklich nur Schrott – es lohnt sich einfach nicht mehr. [...]“

Grund 2: Lage der Saarterrassen nicht zentral

Doch auch der Standort der Kirmes auf den Saarterrassen in Burbach wird immer wieder in den Kommentaren thematisiert. Viele Menschen beschweren sich, dass das Oktoberfest als Volksfest nicht in zentraler Lage gefeiert wird. In einem Kommentar heißt es: „[...] Holt diese Veranstaltung in die Innenstadt, wo sie hingehört. Ein Volksfest gehört dahin, wo das Volk ist und nicht in irgendein Randgebiet. Wäre dieses Fest wieder in der City, wie früher am alten Hafen, dann würden auch wieder die ganz großen Attraktionen nach Saarbrücken kommen und die Stadt hätte Rekordbesucherzahlen zu dieser Zeit, dagegen wäre der Christkindlmarkt und das Saarspektakel ein Kindergeburtstag. [...]“ Ein paar wenige Stimmen widersprechen dieser Meinung. Sie sehen die Lage der Saarterrassen nicht als eigentliches Problem für die wenigen Besucher auf der Kirmes.

Grund 3: Burbach als sozialer Brennpunkt schreckt ab

Vielmehr wirke Burbach als sozialer Brennpunkt für viele Besucherinnen und Besucher abschreckend. Ein Nutzer schreibt: „[...] Schon vor einigen Jahren sind wir richtiggehend geflüchtet, weil das Publikum auf dem Saarbrücker Oktoberfest leider größtenteils total, Entschuldigung, asozial war. Da konnte man mit Kindern guten Gewissens nicht mehr hingehen. Ist natürlich mitunter auch dem Standort geschuldet. Das entsprechende Klientel lebt ja quasi ums Eck. [...]“

Eine Nutzerin fasst all diese Argumente zusammen und ergänzt, dass die gebotenen Fahrgeschäfte zu langweilig seien. „Mal ganz ehrlich, was da angeboten wird, ist echt armselig. Das ist meiner Tochter einfach zu langweilig. Und sorry, das Publikum dort teilweise, das geht gar nicht. Trotz jeder Menge Security kommt es immer wieder zu Streitereien und Schlägereien. Ob man das mit Kindern unbedingt möchte, glaube eher nicht. Und dann noch die hohen Preise für zwei Minuten Karussell fahren, kein Wunder, dass niemand kommt.“

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