Vegetarisch essen in Saarbrücken Das Café Kostbar ist der Veggie-Platzhirsch im Saarland

Saarbrücken · In unserer neuen Serie stellen wir Gastronomiebetriebe im Saarland vor, die regelmäßig eine gute Auswahl (mehrere Vor- und Hauptspeisen) an vegetarischen Gerichten anbieten. Die Bandbreite reicht von Cafés und Bistros bis zur Sterneküche. Heute: Das Restaurant Café Kostbar in Saarbrücken.

Vegetarische Restaurants im Saarland: Das Café Kostbar ist der Veggie-Platzhirsch
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Das Café Kostbar ist der Veggie-Platzhirsch im Land - Bilder aus dem beliebten Restaurant

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Foto: Thomas Reinhardt

Sie sind selten, aber es gibt sie, solche Abende. An denen einfach alles passt: Das Wetter, das Ambiente, die Gastgeber, die Küche, der Service. Diese Woche hatten wir das Glück, einen solchen Abend genießen zu dürfen. Mildes, angenehmes Wetter, ein schöner Platz auf der Gartenterrasse, zwei charmante Gastronomen. Calogera Lunetta und Gerd Kühn begrüßen uns kurz nach 18 Uhr in ihrem Restaurant Café Kostbar. Im gemütlichen Innenhof in der Nauwieser Straße 19 unter den zwei prächtigen Linden sind schon einige Tische besetzt.

Das Café Kostbar in Saarbrücken besteht seit 31 Jahren, das Ehepaar führt es seit elf Jahren. „Ich habe schon als Studentin hier regelmäßig gejobbt und den Laden schon immer geliebt“, erzählt Calogera Lunetta, die aus Sizilien stammt. Als die frühere Inhaberin Christine Engisch aufhörte, habe sie das Kostbar zusammen mit ihrem Mann übernommen. „Ich war fest davon überzeugt, dass meine Frau das hinkriegt“, sagt Kühn. Der Kommunikationstrainer hat seinen Job aufgegeben und kümmert sich seither um das Konzeptionelle und das Marketing in dem Gastronomiebetrieb. „Wir haben innen 60 und auf der Terrasse 100 Plätze, das ist schon ein großer Laden“, meint Kühn, da müsse man ein gutes Konzept haben und transparent arbeiten. Das haben sie getan und sich nach und nach ein treues Publikum erarbeitet. Das ist bunt gemischt, junge und ältere Leute, Fleischesser, Vegetarier und Veganer – hier schmeckt es allen.

Wir stoßen mit einem Sommer-Apéritif auf einen schönen Abend an: „Grüner Kobold“ heißt das erfrischende Getränk, besteht aus Crémant und Waldmeister plus einer Zutat, die nicht verraten wird. Zu dem klaren Konzept, das die beiden Gastronomen verfolgen, gehört die Speisekarte. „Wir wechseln viermal im Jahr, bei uns gibt es die Frühlings-, die Sommer-, die Herbst- und die Winterkarte“, erläutert Gerd Kühn. „Dazu bieten wir noch wöchentliche Empfehlungen an“, ergänzt Calogera Lunetta. Sie ist Vegetarierin. „Inzwischen sind rund 50 Prozent unserer Speisen vegetarisch, Tendenz steigend“, sagt sie. „Die meisten Gerichte haben wir selbst entwickelt.“ Auch immer mehr vegane Speisen gehören zum Angebot. Und immer mehr Bio komme hinzu. Sehr wichtig ist ihnen neben sehr guter Qualität und Nachhaltigkeit auch die Regionalität, betont Kühn. Wo immer es geht, arbeiten sie mit regionalen Erzeugern zusammen.

Wir haben uns Vor- und Hauptspeisen von der Frühlingskarte bestellt. Die Gastgeber nehmen sich die Zeit und essen mit uns, so können wir etliche verschiedenen Gerichte probieren. Schottischer Lachs, Bliesgauer Lammwürstchen und Hüftsteak bleiben bei uns außen vor. Heute wird rein vegetarisch gegessen. Die Terrasse füllt sich, in der Küche gibt das junge Team Gas, die aufmerksamen Servicekräfte haben alle Hände voll zu tun. Jetzt ist unser Tisch an der Reihe, die Vorspeisen sind da. Wir lassen uns Strauchtomaten vom Wintringer Hof (Bliesgau) mit Belugalinsen und die „Petit Plate Oriental“ mit Hummus, Auberginen-Paprikamousse, Paprika-Chili, Oliven und hausgebackenem Brot schmecken. Auch der Antipasti-Teller mit Grillgemüse, getrockneten Tomaten, grünen Oliven und Kräuterseitlingen ist lecker. Gerd Kühn schenkt dazu einen saarländischen Weißwein aus: Einen frisch-fruchtigen Cabernet Blanc vom Bioweingut Ollinger-Gelz aus Perl-Sehndorf. „Wir bieten ausschließlich Bioweine an“, sagt Gerd Kühn, zirka 30 Sorten stehen auf der Karte.

Auch die Hauptgerichte überzeugen uns. Die Küche ist bodenständig und kreativ zugleich. Die Produkte sind sehr gut, die Umsetzung gelungen. Auch optisch wird alles ansprechend präsentiert. Ein Highlight sind die „Kostbar-Türmchen“. Auf diese Kreationen sind die Gastgeber besonders stolz. Macht auch ganz schön was daher, das „Türmchen am grünen Kern“ mit einem Grünkern-Gemüse-Bratling, Zwiebelringen, Paprika-Humus und gegrillter Aubergine auf einem Zucchini-Carpaccio. Weitere Favoriten des genussreichen Abends sind der Rote-Bete-Braten à la Wellington mit einem kräftig-aromatischen Kräuterjus sowie die fruchtige Crème brulée „Apricot“ mit Aprikosen-Sorbet.

Das Café Kostbar ist der Veggie-Platzhirsch im Saarland. Das Angebot von Calogera Lunetta und Gerd Kühn ist hierzulande und ein gutes Stück darüber hinaus einmalig. „Im Umkreis von 150 Kilometern gibt es nichts Vergleichbares“, sagt Kühn, „wir haben es selbst ausprobiert.“ Und sie wollen sich weiterentwickeln, vor allem was die vegetarische und vegane Seite angeht. „Da haben wir noch einige Ideen.“ Seit wenigen Tagen gibt es die neue Sommerkarte unter anderem mit einem Avocado-Mango-Salat mit Chili-Orangenvinaigrette, einer Buchweizen-Buddha-Bowl, Pfifferling-Safran-Risotto an geschmorten Kirschtomaten und natürlich einem neuen „Türmchen“, und zwar mit Ziegenkäse, Kartoffelrösti, getrockneten Tomaten, Imkerhonig und frischem Thymian an Ratatouille-Gemüse.

Restaurant Café Kostbar, Nauwieser Straße 19, 66111 Saarbrücken, Tel. (06 81) 37 43 60; www.cafekostbar.de Geöffnet: Montag und Dienstag, 15-24 Uhr, Mittwoch bis Samstag, 11.30-24 Uhr, Sonntag Ruhetag.

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