Geld nur für Privatwälder? Saar-Parlament fordert mehr Hilfe für den Wald

Saarbrücken · Der Landtag des Saarlandes hat mehr Hilfe des Bundes für die Wälder des Landes gefordert. In einem einstimmig gefassten Beschluss kritisierten die Abgeordneten am Mittwoch vor allem, dass 700 Millionen Euro vom Bund lediglich Privatwaldbesitzern und Kommunen zur Verfügung stehen sollen.

Die Fördermittel sollten auch für den Staatswald gezahlt werden. „Es kann nicht so sein, dass nur Privatwaldbesitzer davon profitieren. Das wäre ja absurd“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Commerçon. „Wir haben die Wälder, die sich andere wünschen“, sagte Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Dennoch seien Hilfen nötig. Im Saarland, wo 36 Prozent der Landesfläche Wald sind und wo der Anteil des Laubwaldes bei 75 Prozent liege, sei der Wald zwar klimaresistenter als anderswo. Doch machten drei trockene Jahre in Folge auch naturnahen Wäldern schwer zu schaffen. Der Borkenkäfer habe deswegen im Fichtenwald leichtes Spiel. Im Beschluss des Parlaments heißt es, diese Lage erfordere „beträchtliche Finanzmittel“. Jost verwies darauf, dass in den vergangenen 30 Jahren der Wald im Saarland um 5000 Hektar zugenommen habe. Es sei „Geschwätz“, wenn behauptet werde, die Saar-Regierung gehe mit dem Wald schäbig um und entnehme mehr Holz als nachwachse.

Auch der Abgeordnete Ralf Georgi (Linke) kritisierte, dass bei den Finanzhilfen kein Geld für den Staatswald vorgesehen sei. Die CDU-Abgeordnete Petra Fretter beklagte eine zunehmende Vermüllung des Waldes. Mittlerweile werden im Saarland pro Jahr rund 200 000 Euro für die Müllbeseitigung im Wald ausgegeben.

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