Mehr Gleichberechtigung Hans sieht in „synodalem Weg“ Chance für katholische Kirche

Saarbrücken · Der saarländische Ministerpräsident hält es nach wie vor für sinnvoll, Frauen für Weiheämter zuzulassen.

 Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Foto: dpa/Arne Immanuel Bänsch

Die anstehende Debatte um Reformen in der katholischen Kirche könnte nach Ansicht von Saar-Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) wegweisend sein. „Der synodale Weg ist eine Chance für die katholische Kirche, in Deutschland Volkskirche zu bleiben. Und es ist vielleicht auch die einzige Chance, eine Volkskirche zu bleiben“, sagte Hans der Deutschen Presse-Agentur. Er wäre froh, wenn es „gelingen würde, dass in der katholischen Kirche in Deutschland beide Geschlechter gleichberechtigte Rollen übernehmen könnten“, sagte Hans mit Blick auf die Weiheämter, die Frauen bislang nicht ausüben dürfen.

Es müsse nicht sofort das Priesteramt (für Frauen) sein, sagte Hans. Aber: „Ich halte es nach wie vor für erstrebenswert, dass es kommt.“ Das Diakonat für Frauen wäre als erster Schritt zu befürworten. Bei den Mitgliedern der katholischen Kirche gebe es einen klaren Wunsch nach mehr Gleichberechtigung. „Das wäre auch ein Signal an die Menschen, dass die katholische Kirche verstanden hat“, sagte er.

Seiner Auffassung nach sei nicht „zwingend erforderlich“, dass die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern für die gesamte Weltkirche gelten müsse. Sie könne auch in Deutschland als Sonderweg gelten, meinte Hans. „Die Entwicklungen in Mitteleuropa sind eben andere als in anderen Teilen der Welt.“ Insgesamt müsse der Arbeit von Laien mehr Respekt und mehr Anerkennung entgegengebracht werden.

Kirchenämter für Frauen ist eines von vier Themen des „synodalen Wegs“, den die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken vereinbart haben. Ziel ist eine umfassende Erneuerung der Kirche nach der Erschütterung durch den Missbrauchsskandal. Offiziell begann die Initiative am 1. Dezember – die eigentliche inhaltliche Arbeit beginnt am 30. Januar mit der ersten Synodalversammlung in Frankfurt.

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