Diese Idee hätte früher kommen müssen Viel zu spät – CDU und SPD setzen im Wahlkampf auf Start-ups

Meinung | Saarbrücken · Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) will mit einem neuen Konzept unter dem Namen SaarTech-Cycle Gründern eine langfristige Existenz sichern. Die Idee ist aber nicht wirklich neu.

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) und Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) und Ministerpräsident Tobias Hans (CDU)

Foto: BeckerBredel

Es ist Wahlkampf. Sowohl Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) als auch Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) haben dabei auch die Gründerszene als Thema entdeckt. Junge Menschen sollen als Hoffnungsträger ein eigenes Unternehmen gründen und im Idealfall mit einer erfolgreichen Geschäftsidee neue Arbeitsplätze schaffen. Doch das gelingt im Saarland aus unterschiedlichsten Gründen bisher nicht wirklich gut. Wer sich eine Gründung vorstellen kann, fühlt sich auf seinem Weg schnell alleine gelassen. Zwar gibt es eine ganze Reihe von Fördermaßnahmen und Ansprechadressen, aber die arbeiten überwiegend sehr unkoordiniert.

Hier ist der Ansatz von Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) durchaus richtig, mit dem Innovationskonzept SaarTech-Cycle ein ganzheitliches Konzept auf den Weg zu bringen, um Gründer engmaschiger zu betreuen und durch zahlreiche Maßnahmen besser zu begleiten. Nur: Warum kommt diese Idee so spät? Bayern etwa, auf das ja gerne geblickt wird, hat diese Idee schon 1995 umgesetzt. Nachzulesen unter bayernkapital.de. Gefördert werden dort seitdem schon über 300 Unternehmen mit insgesamt über 700 Millionen Euro. Das Saarland ist zwar spät dran, aber dennoch sollte das Land Gründern gerade finanziell stärker unter die Arme greifen. Denn diese unterschätzen gerade in der Gründungsphase den zum Teil hohen Finanzierungsbedarf für ihre Geschäftsidee. Zumal auch viele Banken oft abwinken, weil sie den Businessplan nicht nachvollziehen können. Dieser muss durch ein auch langfristig nachvollziehbares  Konzept überzeugen: von der guten Erklärung der Geschäftsidee über angestrebte Zielgruppen bis zur Finanzierung. Auch die Kammern sollten sich mehr einbringen, um Gründern zu helfen.

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