Deutschen Fotomeisterschaft 2020 Saar-Fotoclubs erneut meisterlich
Saarbrücken · Bei der Deutschen Fotomeisterschaft 2020 haben die Bilder saarländischer Fotoclubs überzeugt. Sie suchen nach jungen Talenten.
Was ein gelungenes Bild ausmacht? Joachim Schmitt, Vorsitzender des saarländischen Fotoclubs „Blende 11“, muss nicht lange überlegen. „Für mich muss es die Stimmung und Absicht des Fotografen zum Betrachter tragen. Ganz ohne Worte.“ Gelungene Bilder haben die saarländischen Fotoclubs erneut viele aufgenommen. Bei der Deutschen Fotomeisterschaft 2020 sind gleich vier Clubs aus dem Saarland unter den ersten zehn Plätzen vertreten. Und in der Clubwertung ist der saarländische Fotoclub „Tele Freisen“ sogar neuer Deutscher Meister.
1064 Fotografinnen und Fotografen haben mit 6384 Digital-Bildern an der Meisterschaft teilgenommen, dieses Jahr ausgerichtet von der Fotografischen Gesellschaft Ludwigshafen. Allein aus dem Saarland reichten 75 Teilnehmer 450 Bilder ein. „Wir freuen uns über den Erfolg und den vierten Meistertitel“, sagt Steffen Klos, Vorsitzender des Fotoclubs „Tele Freisen“. Sein Patenonkel hat den Club 1972 gegründet. Mittlerweile hat er über 200 Mitglieder und ist einer der größten Clubs im Saarland. Immer im Fokus: die Jugend. „Gute Bilder entstehen dank guter Ausbildung“, meint Klos und sagt: „Wir haben monatlich Neuanmeldungen und dementsprechend viele junge Fotografen und Fotografinnen.“
Eine von ihnen ist Alida Krampe. Mit einer sogenannten Doppelbelichtung (eine Komposition aus übereinander gelegten Bildern) hat sie bei der Deutschen Meisterschaft den zweiten Platz in einer der Wertungssparten bei den Jugendlichen erreicht. „Seit Herbst 2016 besuche ich den Fotoclub Freisen und habe damals auch meine erste Spiegelreflex-Kamera bekommen“, sagt Krampe. Fotografieren ist und bleibt für sie wohl ein Hobby, Krampe möchte Lehrerin werden.
Auch Jürgen Isberner vom Fotoclub Völklingen sieht das Fotografieren als Hobby an. „Das ist mein Ausgleich zum Beruf“, sagt Isberner, der in der Qualitätssicherung eines saarländischen Unternehmens arbeitet. Am liebsten nehme er Menschen auf, erklärt er. Sein Bild „Impossible“, zwei athletische Körper, die in Stützposition eine gemeinsame Linie bilden, wurde bei der Meisterschaft mit einer Urkunde prämiert. „Für mich ist die Auszeichnung eine Bestätigung dafür, dass die Idee des Bildes ankommt“, meint Isberner. Geschätzt zehn Stunden Arbeit habe er in die Aufnahme investiert.
Beim Fotoclub Völklingen wird viel Zeit auf die interne gemeinsame Kritik von Aufnahmen verwendet, erklärt dessen Vorsitzender Jürgen Bennoit. „Natürlich konstruktive Kritik, wie die Bilder noch besser gelingen können“, sagt Bennoit. „Schon die Herangehensweise an ein Motiv ist entscheidend. Zu welchem Zeitpunkt nehme ich es auf und welchen Bildausschnitt? Fragen, die jeder Fotograf sich stellt“, erklärt er. So hätten die meisten Fotografen ihren speziellen Motivbereich, mit dem sie sich bevorzugt beschäftigten.
„Die Aufnahmen mit Models sind meine Spezialität“, sagt Fotograf Martin Buchholz und fährt fort: „Ich möchte keine 08/15-Bilder machen, sondern kraftvolle, aussagekräftige.“ Lange im Voraus macht sich Buchholz Gedanken dazu, was er darstellen möchte. Gezielt sucht er dann nach Profimodels, die seine Bildidee verkörpern können. Für die Aufnahme „Black Widow“ (Schwarze Witwe), die körperlicher Beweglichkeit bedurfte, hatte er ein Model mit Balletterfahrung verpflichtet.
Der DVF (Deutscher Verband für Fotografie) Saar freut sich, neue junge Hobbyfotografinnen und -fotografen in einem der 15 Fotoclubs im Saarland begrüßen zu können. Informationen unter: dvfsaar.de.