Wegen schlechter Ergebnisse bei Pisa Saar-CDU will Sprachtest als Pflicht in der Kita

Saarbrücken · Die Union will Kinder schon lange vor dem Schulstart gezielt fördern. Koalitionspartner SPD hält allerdings nichts von verpflichtenden Tests.

Nachdem deutsche Schüler bei der Pisa-Studie vor allem im Lesen schlechter als vor drei Jahren abgeschnitten haben, wagt die CDU-Fraktion im Saar-Landtag einen Vorstoß, um die Sprachkompetenz der Kinder zu fördern. Dass rund 21 Prozent der 15-Jährigen auf dem Lesestand eines Drittklässlers sind, sei ein „Alarmsignal“, sagte Frank Wagner, bildungspolitischer Sprecher der CDU, der SZ. Er fordert einen verbindlichen und standardisierten Sprachtest bei den Drei- bis Vierjährigen. Nur so könnten ein „punktueller Förderbedarf“ bereits in der Kita erkannt werden und Kinder „besser vorbereitet in die Grundschule eintreten“.

Die SPD-Fraktion wies den Vorschlag zurück. Stattdessen „brauchen wir hier vor allem eine bessere Organisation bei den Eingliederungshilfen und der Frühförderung“, sagte deren bildungspolitischer Sprecher Jürgen Renner.

Das saarländische Bildungsministerium betonte auf SZ-Anfrage, dass die Ergebnisse der Pisa-Studie nicht auf das Saarland heruntergebrochen werden könnten. Denn es seien „lediglich drei saarländische Schulen mit insgesamt je 45 Schülern im Alter von 15 Jahren beziehungsweise der neunten Jahrgangsstufe pro Schule beteiligt“ gewesen, sagte Ministeriumssprecherin Marija Herceg. Das Saarland beginne mit der Sprachförderung im Übrigen bereits in der Kita. Die Sprachkompetenz werde im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung im letzten Kita-Jahr überprüft. Auf dieser Grundlage werde die Entscheidung getroffen, ob ein Kind eine Empfehlung zur Teilnahme an der schulvorbereitenden Sprachfördermaßnahme „Früh Deutsch lernen“ bekommt.

Dieses Projekt sollte nach Ansicht Frank Wagners jedoch schon ab einem Alter von vier Jahren beginnen und auf die Dauer von zwei Jahren ausgedehnt werden.

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