Rockin’ the Wasserwerk Rock mit Bums im Wasserwerk am Simschel

Völklingen · In der Reihe Summer-Open-Airs präsentierten „Gulli“ Spiller, Roman Grzyb und Alex Beyrodt Klassiker

 Die Auftaktveranstaltung mit der Band „The New Screamers“ am Mittwoch am alten Wasserwerk am Simschel in Völklingen.

Die Auftaktveranstaltung mit der Band „The New Screamers“ am Mittwoch am alten Wasserwerk am Simschel in Völklingen.

Foto: BeckerBredel

Ab sofort wird montags in Völklingen wieder unter freiem Himmel gerockt. Nicht mehr im Schillerpark, wie noch vor knapp zwei Jahren in der Reihe Summer-Open-Airs, sondern neuerdings im Wasserwerk am Simschel, das Tobias Krämer seit Ende vergangenen Jahres als Pächter übernommen hat. Und so macht der auch als DJ Kobi bekannte Eventveranstalter die lebendige Völklinger Musikszene froh, allen voran Jupp Feilen, ein Mitglied des Poprates Saarland.

Krämer kennt ihn aber noch aus anderer Funktion – nämlich als Deutschlehrer am Völklinger Albert-Einstein-Gymnasium: „Und weil er sich mit Livebands viel besser auskennt als ich, habe ich auf ihn bei der Programmgestaltung vertraut.“ Und auf Tausendsassa Elmar Federkeil, bekannt aus seiner Soul-Family, der die Termine im Juni und Juli mit eigenen Projekten und befreundeten Bands besetzt hat. So berichtete es Krämer am Tag der Arbeit, als die „New Screamers“ die neue Rockreihe im alten Wasserwerk eröffneten.

Feilen selbst gab sich keine Mühe, mit der eigenen Freude hinterm Berg zu halten: „Ich bin froh, dass hier wieder was läuft – und das jeden Montag bis September.“

Auch Völklingens Bürgermeister Christoph Sellen war zur Premiere in nicht offizieller Funktion vor Ort und freute sich über die Entwicklung, die der Simschel als einst beliebte Veranstaltungsstätte nach kurzem Dornröschenschlaf genommen hat: „Der neue Pächter macht das prima.“

Zum Rockkonzert: Die „New Screamers“, eine Rockband in Minimalbesetzung. „Gulli“ Rudi Spiller übernimmt seit jeher Bass und Gesang, Roman Grzyb fungiert am Schlagzeug als Taktgeber. So war es schon vor vielen Jahren, als der inzwischen verstorbene Jürgen Rath als Gitarrist das Trio komplettierte, das damals noch unter „JR and the Screamers“ firmierte. Inzwischen agiert Alex Beyrodt an den meist verzerrten Gitarren – bei Leibe kein Unbekannter in dieser Funktion. Ihn kennt man etwa von dem Projekt „Rock meets Classic“, bei dem er mit weltbekannten Rockgrößen musiziert hat – unter anderem mit Mick Box, einem Mitgründer von Uriah Heep.

Gulli verriet das in seiner Ansage stolz, und so gab es gleich einen Uriah-Heep-Titel: „Easy Living“. Und damit einen Vorgeschmack darauf, was der Abend weiter bringen sollte: Rock-Klassiker. Aber nicht einfach nur nachgespielt und kopiert. Nein, mit Improvisationen eigneten sich die Rocker Jazzern gleich die Titel an und interpretierten sie selbst. Klar, dass dabei Beyrodts Gitarren-Alleingänge besonders ausschweifend ausfielen.

„Ein seltener Hochgenuss in einer Zeit, in der die Radiosender die Titel bei einem Gitarrensolo ausblenden“, freute sich ein Musikfreund im Publikum. „My Father was a Rolling Stone“ schickten die neuen Schreihälse in gleicher Manier hinterher. Und auch den Rock-Klassiker „Cocaine“ hatten sie im Programm. „Auch wenn der Titel unserm Schlagzeuger Roman nicht gefällt“, scherzte Gulli.

Er selbst steht immer mehr auf die Fab-Four aus Liverpool: „Kein Auftritt ohne Beatles. ,Come together‘ hat sich sogar zu einem meiner Lieblingssongs entwickelt.“ Außerdem ist er ein Fan von Freiluftkonzerten – wenn auch aus speziellem Grund. „Ist das nicht herrlich, wieder im Freien zu spielen?“, fragt er, genüsslich eine Zigarette paffend.

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