Zwei Polizisten für alle Fälle

Riegelsberg. "Wir lassen die Kirche im Dorf", sagt Kommissar Hans-Jürgen Grimm. Er weiß genau, dass man als Polizist in Riegelsberg die Akzeptanz der Bürger braucht, wenn man gute Polizeiarbeit machen will. Zusammen mit Alfred Wilhelm ist er im Polizeiposten Riegelsberg eingesetzt

 Immer da, wo sie gebraucht werden: Hans-Jürgen Grimm (links) und Alfred Wilhelm. Foto: B&B

Immer da, wo sie gebraucht werden: Hans-Jürgen Grimm (links) und Alfred Wilhelm. Foto: B&B

Riegelsberg. "Wir lassen die Kirche im Dorf", sagt Kommissar Hans-Jürgen Grimm. Er weiß genau, dass man als Polizist in Riegelsberg die Akzeptanz der Bürger braucht, wenn man gute Polizeiarbeit machen will. Zusammen mit Alfred Wilhelm ist er im Polizeiposten Riegelsberg eingesetzt.

Vom Schreibtisch der beiden im Rathaus sieht man hinunter zum Marktplatz und auf die Saarbahnstrecke. "Man sitzt hier am Nabel der Welt", sagt Wilhelm und meint damit das Zentrum Riegelsbergs. Die Polizisten sind leicht zu finden, sie fühlen sich verwurzelt in der Gemeinde, loben die Zusammenarbeit mit den anderen Ämtern und der Bevölkerung. Die beiden schätzen, dass sie in Riegelsberg durchaus beliebt sind. "Bevor wir Strafzettel verteilen, reden wir erst einmal mit den Bürgern. Wir fahren zum Beispiel selbst unsere Post aus, damit wir immer einen Grund haben, im Ort unterwegs zu sein", sagen sie. Der Dialog mit den Menschen zeichne die Arbeit auf einem kleinen Polizeiposten aus. Beide Beamte sind glücklich in Riegelsberg. Beide wollten nie zur Kripo, nie zum Sondereinsatzkommando (SEK). "Wir waren und sind Schutzpolizisten", sagen sie übereinstimmend. Das Bild vom Wachtmeister, der durch den Ort patrouilliert, mag sich gewandelt haben. Heute hat Technik Einzug in den Polizeiberuf gehalten. "Es sind die Vielfältigkeit und die Nähe zu den Bürgern, die unseren Job so interessant machen", sagt Wilhelm. Der Schwarzenholzer ist seit sieben Jahren in Riegelsberg und glücklich dort. Bilder aus Nepal zieren die Wände der Wachstube, er hat sie bei Reisen aufgenommen.

Als das Telefon klingelt, meldet eine ältere Dame spendensammelnde Kinder. "Hoffentlich haben Sie etwas gegeben", sagt Grimm zu ihr. Die Riegelsberger Kindergartenkinder waren für Haiti-Opfer unterwegs. Grimm und Wilhelm wissen, was im Dorf passiert.

Die Saarbahn habe sich eingespielt, die Beschwerden haben den Polizisten zufolge abgenommen. Am Russenweg ärgern sich derweil Anwohner über wartende Busse mit laufenden Motoren. Die Beamten haben nun mit den Fahrern geredet, Rücksichtnahme auf beiden Seiten eingefordert.

Der Polizeiposten Riegelsberg ist von Montag bis Donnerstag von 7 Uhr bis 16.15 Uhr geöffnet - parallel zu den Dienstzeiten des Rathauses. Freitags wird um 13 Uhr geschlossen. Wenn die Beamten trotzdem nicht da sind, sind sie mit dem Streifenwagen unterwegs, der vor dem Rathaus seinen Standplatz hat. Denn Bürobeamte sind Grimm und Wilhelm nicht. Sie nehmen Tatorte auf, ermitteln, sichern Schulwege und lassen sich sehen -immer dort, wo sie gebraucht werden.

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