Zur Schule gehen in den USA

Riegelsberg/Cedarburg · Wenn einer eine Reise tut . . . Manuel Späder lebte zehn Monate bei zwei Gastfamilien in dem Ort Cedarburg im US-Bundesstaat Wisconsin. Er wurde herzlich aufgenommen – auch in der Highschool, deren Ganztags-System ihm sehr gut gefiel.

 Manuel Späder bei einem Ausflug zum Times Square in New York. Der Gymnasiast war mit dem „American Field Service“ fast ein Jahr in den USA. Fotos: Späder

Manuel Späder bei einem Ausflug zum Times Square in New York. Der Gymnasiast war mit dem „American Field Service“ fast ein Jahr in den USA. Fotos: Späder

 Weihnachten in der Gastfamilie, von links: Kerry Henderson, Steven Henderson, Jenny Henderson, Manuel Späder, Kathy Henderson.

Weihnachten in der Gastfamilie, von links: Kerry Henderson, Steven Henderson, Jenny Henderson, Manuel Späder, Kathy Henderson.

 Bei einer Ski-Freizeit mit Schülern der Highschool von Cedarburg.

Bei einer Ski-Freizeit mit Schülern der Highschool von Cedarburg.

Marco Späder konnte wohl nicht ahnen, wie sehr eine Infobroschüre, die er von einem Elternabend vor gut zwei Jahren mit nach Hause brachte, das Leben seines heute 17 Jahre alten Sohnes Manuel verändern würde. "In diesem Flyer habe ich zum ersten Mal von der Austausch-Organisation AFS gehört und mich gleich über ein Auslandsjahr informiert", erinnert sich Manuel, Schüler der elften Klasse am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium in Saarbrücken.

Zwar habe es nicht gleich mit einer Aufnahme geklappt, aber das Ziel, ein Jahr in den USA zur Schule zu gehen, hatte der Schüler fest vor Augen, kämpfte dafür. "Schließlich kam im Mai 2012 die Zusage, mein Mann hat sich um alle Dinge, die mit dem Visum zu tun haben, gekümmert", erzählt Manuels Mutter Birgit Späder.

Zwei Gastfamilien hatten sich um Manuel beworben, und so verbrachte er schließlich fünf Monate in jeder der Familien, hatte jeweils einen fast gleichaltrigen "Gastbruder". Zwar ging es für den Jugendlichen über den großen Teich ins "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", doch mit seiner Wahlheimat Cedarburg in US-Bundesstaat Wisconsin lernte Manuel die USA von der eher kleinen und beschaulichen Seite kennen. Denn mit gerade mal 12 000 Einwohnern ist Cedarburk seiner Heimatgemeinde Riegelsberg sehr ähnlich. "Doch durch die High School, aber auch die Kirchengemeinde, ist das Leben dort ganz anders", erzählt Manuel.

Ein sehr breites Angebot in der Kirchengemeinde, in der er herzlich aufgenommen wurde, ermöglichte ihm etwa eine Skifreizeit, die High School konnte bei Manuel durch das riesige Sportangebot punkten. "Ich finde es auch gut, dass man den ganzen Tag an der Schule ist, gemeinsam zu Mittag isst, gemeinsam Sport macht. Da entwickelt sich ein viel größeres Gemeinschaftsgefühl", sagt er.

Viel gesehen hat der Schüler dank seiner beiden Gastfamilien, vor allem war die zweite Familie auf der Suche nach einer Universität für eines der Kinder, "da sind wir an vielen Unis gewesen, das war für mich sehr interessant". Mit der finanziellen Unterstützung seiner Eltern konnte Manuel am ASF-Ausflug nach Chicago und New York teilnehmen, mit einer Gastfamilie ging es zum "Spring Break" (Frühlingsferien) traditionell nach Florida.

"Rückblickend war es ein tolles Jahr. Auch wenn es am Anfang ein wenig schwierig war, habe ich schnell Freunde gefunden, und das Heimweh war schnell vergessen", sagt der Schüler. Erwachsener sei er geworden, "und es war nach dem knappen Jahr Zeit, dass er wieder nach Hause kommt", betont Birgit Späder. Sie würde gerne auch einen Austauschschüler in Riegelsberg aufnehmen, am besten "wenn unsere Tochter Nicola, die auch vom USA-Virus infiziert ist, ihr Auslandsjahr macht."

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