Zum Jahreswechsel in den Pazifik gehüpft

Walpershofen/Valparaíso. Valparaíso ist eine Hafenstadt im Zentrum der chilenischen Pazifikküste, rund zwei Stunden entfernt von der Hauptstadt Santiago. Die Stadt ist auch Sitz des chilenischen Kongresses, der Stadtkern wurde 2003 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Der Hafen ist einer der größten Südamerikas. Die Übersetzung "Paradies-Tal" trifft auf alle Fälle zu

 Johanna Günther, Caroline Himbert und Julia Greitemann (von links) im Hafen der chilenischen Stadt Valparaíso. Fotos: Himbert

Johanna Günther, Caroline Himbert und Julia Greitemann (von links) im Hafen der chilenischen Stadt Valparaíso. Fotos: Himbert

Walpershofen/Valparaíso. Valparaíso ist eine Hafenstadt im Zentrum der chilenischen Pazifikküste, rund zwei Stunden entfernt von der Hauptstadt Santiago. Die Stadt ist auch Sitz des chilenischen Kongresses, der Stadtkern wurde 2003 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt. Der Hafen ist einer der größten Südamerikas. Die Übersetzung "Paradies-Tal" trifft auf alle Fälle zu. Valparaíso macht auf mich einen Eindruck von Entfaltung, Kunst, Freiheit und Jugendlichkeit. Die Stadt besteht aus vielen Hügeln, von denen man immer einen Blick über die gesamte Stadt und hinaus auf das Meer hat. Die Häuser sind kunterbunt angemalt, man sieht riesige Gemälde nach Motiven von Vincent van Gogh. Im Grunde genommen gibt es Kreativität an jeder Straßenecke, sei es literarisch, musikalisch oder künstlerisch. Dieser Künstlercharme macht die Stadt weltberühmt. Daher gibt es vom Staat sogar Zuschüsse für Hausbesitzer, damit sie ihre Häuser möglichst bunt bemalen und die Stadt ihren Charakter nicht verliert.Sehenswürdigkeiten sind die "Plaza Soto Mayor" (Hauptplatz der Stadt), die 15 "Ascensores" (steile Aufzüge oder Standseilbahnen), der Hafen, Valparaíso bei Nacht und vieles mehr. Bereits den chilenischen Nationaldichter Pablo Neruda (1904-1973), der in Valparaíso lebte und dessen letzte Wirkungsstätte heute das Neruda-Museum beherbergt, faszinierte und inspirierte die Stadt.

An Silvester strömen alle Touristen und auch Einheimische nach Valparaíso. Also durften wir - Julia Greitemann und Johanna Günther, die auch ihr soziales Jahr in Chile leisten und ich - natürlich nicht fehlen. Nachdem wir nur noch einen einzigen Bus mit drei freien Sitzplätzen am Morgen des 30. Dezember bekommen hatten, besichtigten wir die Stadt und genossen die Sonne und das Meer im alten Jahr. Eine unserer letzten Aktionen im alten Jahr: Baden im Pazifik. Bisher kamen wir nie weiter als bis zu den Knien, da das Wasser etwa 14 Grad kalt ist und es sich anfühlt, als würde man in einem Wassertretbecken schwimmen gehen. Da hieß es einfach: Augen zu und hineingesprungen.

Am Silvesterabend haben wir mit jungen Leuten aus verschiedenen Ländern zusammen zu Abend gegessen und sind dann auf einen Hügel gestiegen, um uns das "offizielle" Feuerwerk im Hafen anzuschauen - Privatpersonen ist es verboten, Feuerwerkskörper zu kaufen. Das Feuerwerk war unglaublich. Um Mitternacht ertönten zunächst die Sirenen aller Schiffe im Hafen, um das neue Jahr zu begrüßen. Anschließend begann das große Feuerwerk, das sein Zentrum im Hafen hatte, jedoch bis zur angrenzenden Stadt Vina del Mar weiterreichte. Nach einer halben Stunde Staunen sind wir mit unserer Gruppe auf den Hauptplatz Soto Mayor gelaufen, um dort mit Tausenden von verrückten Menschen zu tanzen. Alle trugen glitzernde Hüte, Konfettikanonen, bunte Masken oder Ähnliches.

 Der Hafen von Valparaíso bei Nacht, im Hintergrund die Lichter der Großstadt.

Der Hafen von Valparaíso bei Nacht, im Hintergrund die Lichter der Großstadt.

Es war ein unglaubliches Silvester, das wir so schnell nicht vergessen werden.

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