Zombies zugezogen: Der blanke Horror auf dem Hixberg

Riegelsberg · Besonders Endzeit-Szenarien liegen dem Neu-Riegelsberger Autor Michael Dissieux. 2011 erschien sein erster Roman. Er schreibt für den Aalener Luzifer-Verlag und hat auch schon einen Preis eingeheimst.

 Michael Dissieux an seinem Schreibtisch in seinem neuen Riegelsberger Zuhause. Foto: Becker & Bredel

Michael Dissieux an seinem Schreibtisch in seinem neuen Riegelsberger Zuhause. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Horrorgeschichten vom Hixberg: Michael Dissieux (46) wohnt seit Oktober mit Lebensgefährtin in einem Haus in der Hochstraße, und so hat die Gemeinde Riegelsberg jetzt einen Neubürger, der sich dem literarischen Horror verschrieben hat. Der Autor wird sich am 11. Februar in der Reihe WortArt in der Rathausgalerie vorstellen.

Angeregt von Groschenromanen hat der gebürtige Saarbrücker als Elfjähriger seine erste Horrorstory in Papas Schreibmaschine getippt. Der Mama gefiel die Geschichte, und so blieb Michael am Ball. Michael Dissieux schrieb Geschichten, später ganze Romane, schickte sie an Verlage, wurde abgelehnt. Er ließ sich nicht unterkriegen. Beim Chatten im Steven-King-Forum erfuhr er vom neu gegründeten Luzifer-Verlag in Aalen. Dann ging es Schlag auf Schlag: 2011 erschien "Graues Land". 2012 die Fortsetzung. 2013 kam "Die Saat des Bösen" heraus. Für diesen Frühling ist eine Kurzgeschichtensammlung geplant, und im Sommer soll "Das graue Land" Teil drei folgen.

Zur Zeit korrigiert Michael Dissieux schon den Roman für 2015. In all seinen Büchern geht es um Endzeitszenarien. Schon als Kind habe er darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn man als einziger Überlebender auf der Welt ist. "Das Thema fasziniert mich", sagt er. Es gehe ihm um den Menschen und seine Ängste.

In Dissieuxs düsterer Endzeitwelt bellt kein Hund, fährt kein Auto, heult kein Motor auf. Alles ist grau und grauenhaft still, auch (unangenehme) Begegnungen können hier "leblos" sein, wenn man in dem Roman Zombies, Untoten über den Weg läuft.

"Ich schreibe so, wie ich es als Leser gerne lesen würde", erklärt Michael Dissieux und weiter: "Der Leser soll sich gruseln. Er soll auch über sein Leben nachdenken und erkennen, dass nicht alles selbstverständlich ist."

Auf der Science-Fiction- und Fantasy-Messe in Dortmund und beim Weekend-of-Horror in Oberhausen hat Michael Dissieux seine Bücher vorgestellt. Bei Internet-Abstimmungen über die besten deutschen Horrorromane gehörten seine Bücher 2012 und 2013 zu den bestplatzierten und wurden mit dem Vincent-Preis ausgezeichnet.

Er liebäugele mit einem hauptberuflichen Autorenleben, meint Dissieux. Noch ist er aber Linienbusfahrer. Zwischen Elversberg und Luisenthal kann man ihm begegnen. Immer auf Frühschicht zwischen vier und 13 Uhr. Danach geht's ans Schreiben. Über den Daumen gepeilt, feilt er täglich zwei Stunden an seinen Horrorszenarien. "Das macht mir Spaß, deshalb bin ich dafür nie zu müde", sagt der Autor. Neue Ideen habe er immer. "Egal, ob in der Badewanne oder beim Busfahren." Es gebe immer etwas zu beobachten. Und: "Es kommt nicht darauf an, was man sieht, sondern wie man es wahrnimmt und was man daraus macht."

Autorenlesung mit Michael Dissieux in der Reihe WortArt: Dienstag, 11. Februar, 19 Uhr, Rathausgalerie Riegelsberg.

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