So ein Zirkus in der Schule! Zirkus-Luft statt Mathe-Duft in Riegelsberg

Riegelsberg · An der Pflugscheid-Grundschule wird für ein Zirkusprojekt geprobt. Heute ist die letzte Vorstellung.

 Proben für das Zirkusprojekt der Pflugscheid-Grundschule in Riegelsberg, hier üben gerade die Jongleure.

Proben für das Zirkusprojekt der Pflugscheid-Grundschule in Riegelsberg, hier üben gerade die Jongleure.

Foto: Monika Jungfleisch

Jonglieren statt Mathematik, Ziegendressur statt Deutsch, Hula-Hoop statt Sachkunde: Eine Woche lang dürfen sich die etwa 160 Schüler der Pflugscheid-Grundschule wie die „Stars in der Manege“ fühlen. Ihre Klassensäle tauschen sie mit der Zirkusarena und üben praktisches Wissen rund um die Fliehkraft von Tellern, die Sturheit von Ziegen und die Lernfähigkeit von Tauben.

Zirkusdirektor Daniel Spindler und seine beiden Assistenten Chantal Riedesel und Danny Frank vom Mitmach-Zirkus Flip-Flop üben seit Montag mit den Grundschülern konzentriert einzelne Zirkusnummern ein, die sich die Schüler selbst ausgesucht haben. Wir haben bei den Proben vorbeigeschaut.

Was viele für leicht halten, ist dann oft schwerer als geahnt – und umgekehrt. So findet es Zweitklässlerin Luise Riefer schön, dass sie sich erstmals an verschiedenen Stationen versuchen darf, bevor sie sich entscheiden muss: Erst hat sie Hula-Hoop ausprobiert, „aber jetzt finde ich den Tanz mit den Tüchern schöner“, und sie ist mit viel Freude bei der Sache, schildert die zierliche Siebenjährige. Die hochgewachsene Viertklässlerin Lara-Jane Blank hingegen zieht es gleich zu den Hula-Hoop-Reifen, von denen sie gleich mehrere grazil um die Taille schwingen kann. Paula Arnold ist Feuer und Flamme für das Tellerdrehen. Das sieht doch schwer aus? – „Ich musste nur den Stab etwas schief halten, den Teller drehen und mit dem Arm ruckeln – alles ganz leicht,“ freut sich die Erstklässlerin.

Jakob Meyer meldet sich als Gewichtheber und muss neben viel Kraft vor allem viel Humor in der Manege zeigen, denn 100 Kilogramm stemmt der Neunjährige natürlich nicht „mit links“. Theresa Prinz macht bei der Cowboy-Vorführung mit Plüschpferd und Lasso mit und übt sogar zuhause kräftig, „damit ich mich in der Manege auch richtig sicher fühle“.

Ihre Freude am Einüben akrobatischer und komödiantischer Zirkusnummern sieht man den großen und kleinen Helden des Zirkusprojektes in jeder Sekunde des rund zweistündigen Programms an, das sie nach der Premiere am Dienstag und einem Termin am Donnerstag auch noch an diesem Freitag ab 15 Uhr im Zirkuszelt auf dem Sportplatz hinter der Schule präsentieren. „Hier finden rund 320 Zuschauer Platz, wir freuen uns auf viele klatschfreudige Zuschauer“, hofft Zirkusdirektor Daniel Spindler, der seit sechs Jahren bundesweit mit seinem Team Schüler in die Welt des Zirkus schnuppern lässt. Als erfahrener Artist freut sich Spindler, dass die Lehrer und Eltern das Projekt stets tatkräftig unterstützen und mitanpacken beim Auf- und Abbau und dass sich die Grundschüler in der Regel angstfrei und offen auf die unterschiedlichen Zirkusnummern einlassen. „Die einen wollen unbedingt etwas mit Tieren machen, die anderen lieber in schönen Kostümen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Schon nach dem ersten Tag wissen die Kinder in der Regel, was sie vorführen wollen, und üben kräftig ihre Auftritte ein. Für mich und meine beiden Assistenten ist es kein Problem, für die insgesamt zwölf verschiedenen Auftritte genügend Kinder zu begeistern.“

Freuen dürfen sich die Zuschauer neben den bereits erwähnten Vorführungen auch noch auf Bodenturner, Tauben- und Ziegendressierer, Musik- und Putzclowns, Ringjongleure und Zauberer.

 Hier wird für den Tüchertanz geprobt.

Hier wird für den Tüchertanz geprobt.

Foto: Monika Jungfleisch

Noch eine Vorführung gibt es: an diesem Freitag, 15 Uhr, am Sportplatz hinter der Pflugscheidschule. Das Zelt ist beheizt. Für Essen und Trinken ist gesorgt. Eintritt fünf Euro, Kinder drei Euro.

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