Gewerbeansiedlung Investor will einen Großhandel in Gemeinde Heusweiler bauen

Heusweiler · Die Würth-Gruppe, ein Marktführer in ihrem Bereich, hat Kunden in Industrie und Handwerk. In die Trierer Straße soll eine Filiale.

In Heusweiler kommt offenbar eine interessante gewerbliche Neuansiedlung in Verbindung mit einem Neubau ins Rollen: Einstimmig, bei Enthaltung von Ulrich Steinrücken (NÖL), befürwortete der Heusweiler Ortsrat in dieser Woche den Bau einer Würth-Filiale (das letzte Wort hat der Gemeinderat). Die Filiale, in der auch ein kleiner Bistro- und Café-Bereich geplant ist, soll auf einem unbebauten Gelände in der Trierer Straße zwischen den Häusern Nr. 89 und 91 entstehen. Das rund 2771 Quadratmeter große Gelände gehört der Saarbahn GmbH und wurde bisher als Buswendeplatz genutzt.

Die Würth-Gruppe gilt als Weltmarktführer im Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial, sie ist in über 80 Ländern vertreten. In Deutschland gibt es rund 470 und im Saarland bisher sieben Filialen. Die Kunden kommen aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie. Unter anderem wird von Wirth Betriebswerkstätten, Baustellen, Industrie-, Kfz-, Landwirtschafts- und Handwerksbetrieben sowie Ingenieuren und Architekten zugearbeitet. In der Heusweiler Filiale soll es keinen Verkauf an Privatkunden, sondern lediglich – als Großhandel – an Gewerbetreibende geben.

Das geplante Gebäude darf an der vorgesehenen Stelle nur zwei Vollgeschosse haben. Ulrich Steinrücken war mit den Plänen trotzdem nicht einverstanden. Er bemängelte das Fehlen eines „Regenrückhalteraumes“ und befürchtete, dass der hintere Bereich der Fläche, der bislang baulich nicht genutzt wurde und mit Hecken und Sträuchern bewachsen ist, auch noch versiegelt wird, was bei Starkregen zu Überschwemmungen führen könne.

Am Schwimmbadgelände werde ein Regenrückhaltebecken gebaut, aber in der Trier Straße nicht, kritisierte Steinrücken.

Die Planerin und Diplom-Ingenieurin Verena Tonnellier vom Völklinger Planungsbüro Agsta-Umwelt GmbH versuchte, Steinrückens Bedenken zu zerstreuen. Man könne das Schwimmbadgelände und die Fläche in der Trierer Straße nicht miteinander vergleichen, sagte sie. Und außerdem: „Es gibt in der Nähe des Grundstückes in der Trierer Straße bereits einen Vorfluter“ (auf Deutsch: einen kleinen Bach); insofern werde „das Regenwasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeführt. An dieser Stelle ist also kein Regenrückhalt oder sonstiges erforderlich.“ Das sei auch schon mit den Behörden, wie dem Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA), so abgestimmt, führte Tonnelier aus.

Diese Aussage genügte Steinrücken nicht: „Es interessiert mich nicht, dass das Wasser direkt in den Bach kommen kann. Das ist ja das, wovor ich am meisten Angst hab. Ein direkter Abfluss in den Bach ohne Zwischenpufferung bedeutet eine Erhöhung der Hochwasserganglinie.“

Verena Tonnelliers Hinweis: „Die Genehmigungsbehörden sind an diesem Verfahren ja beteiligt. Und wenn die in irgendeiner Art und Weise Bedenken hegen, teilen die uns das mit“, zerstreute Steinrückens Bedenken ebenfalls nicht. Im Gegenteil: „Für die ist das ein Kleinverfahren, wo es sich einfach nicht lohnt“, sagte Steinrücken. – Jetzt muss noch der Gemeinderat den Plänen zustimmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort