Wo die Kirche stand, wird gebaut
Riegelsberg. Am Stumpen, auf der Vorfläche des Kindergartens St. Elisabeth, soll ein Altenhilfezentrum gebaut werden. Kurzfristig hatte die SPD dieses Thema in der Riegelsberger Gemeinderatssitzung am Montagabend auf die Tagesordnung gebracht. "Es ist wichtig, bei solchen Entscheidungen und Planungen die Öffentlichkeit zu informieren
Riegelsberg. Am Stumpen, auf der Vorfläche des Kindergartens St. Elisabeth, soll ein Altenhilfezentrum gebaut werden. Kurzfristig hatte die SPD dieses Thema in der Riegelsberger Gemeinderatssitzung am Montagabend auf die Tagesordnung gebracht. "Es ist wichtig, bei solchen Entscheidungen und Planungen die Öffentlichkeit zu informieren. Deshalb soll der Investor das Projekt heute erstmals öffentlich vorstellen", sagte SPD-Fraktionssprecher Ingbert Horn.Investor ist die Saarbrücker Bauträgergesellschaft Casaplan. Deren Geschäftsführer, Hartmut Schenk, sagte in der Ratssitzung: "Die Idee, die dahinter steckt, ist eine Wiederbelebung des nach dem Abriss der Kirche St. Elisabeth brachliegenden Geländes in guter Lage. Wir wollen zusätzlichen Wohn- und Betreuungsraum für alle Menschen in Riegelsberg und Umgebung schaffen." Gedacht ist an ein mehrstufiges Versorgungsprojekt, wo gesunde, aber auch pflegebedürftige Menschen im Alter einen Platz finden können.
Haus soll zum Umfeld passen
"Das Pflegekonzept soll weg gehen von den üblichen Pflegeheimen, wo bis zu vier Menschen in einem Zimmer untergebracht sind, hin zum Konzept einer Wohngemeinschaft", erklärte Schenk und betonte: "Wir wollen keinen Wohnklotz bauen, sondern ein Gebäude, das sich locker in die Umgebung einfügt. Die geplanten drei Vollgeschosse sehen im Vergleich zu den Nachbargebäuden zwar groß aus, sollen aber nicht erschlagen."
In dem Haus sollen bis zu 120 Menschen sowie Ärzte und Physiotherapeuten untergebracht werden. Ideengeber war der Püttlinger Tierarzt Hans-Friedrich Willimzik. "Es bietet sich ein Synergieeffekt zwischen Kindertagesstätte und Seniorenzentrum an. Es soll aber keine Bettenburg werden, wo saarlandweit Leute hin gekarrt werden, sondern es sollen dort Menschen aus der direkten Umgebung relativ früh die Möglichkeit bekommen, sich auf ein seniorenbetreutes Wohnen umzustellen", sagte er in der Ratssitzung.
Alle Gemeinderatsfraktionen waren vom Konzept überzeugt. Stephan Lehberger (Grüne) sagte: "Es ist gut, dass die Öffentlichkeit informiert wird, denn sonst schießen die Spekulationen ins Kraut." Horst Finé (SPD) erklärte: "Das Projekt gefällt uns aus zwei Gesichtspunkten. Erstens wird der Stumpen gestärkt, und zweitens wäre es eine prima Ergänzung zum Altenheim am Markt." Finé betonte aber: "Wir stehen noch am Anfang der Überlegungen, insoweit ist alles noch ein Gedankenspiel, das man dann mit einem Betreiber konkretisieren muss."
Volker Christmann (CDU) meinte: "Nach langen Jahren und etlichen Versuchen am Stumpen etwas zu machen, könnten wir jetzt ein Projekt auf den Weg bringen, das nicht nur für den Stumpen, sondern für ganz Riegelsberg positiv ist. Allerdings muss die Verkehrssituation noch überdacht werden, die jetzt schon nicht ganz unproblematisch ist.
Vertrag mit dem Investor
Als nächstes soll ein Optionsvertrag zwischen Gemeinde und Investor abgeschlossen werden. "Das ist quasi ein Kaufvertrag mit aufschiebender Wirkung," erklärte Bürgermeister Klaus Häusle im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung, "wir sagen zu, einen Bebauungsplan auf den Weg zu bringen, wenn der Investor dort etwas bauen will. Der Investor hat dann die Möglichkeit diese Option zu ziehen."