Wir machen den Jogi

Riegelsberg · Köllertaler Fußballtrainer spielen Jogi Löw: Wir setzen bei der Europameisterschaft Trainer aus Riegelsberg, Püttlingen und Heusweiler auf die Bank und lassen sie die Spiel der deutschen Mannschaft kommentieren. Den Anfang macht Stefan Urnau vom FC Riegelsberg, der für uns den 1:0-Sieg Deutschlands im Auftaktspiel gegen Portugal analysiert.

 Mario Gomez nach dem 1:0 gegen Portugal. Foto: Andreas Gebert/dpa

Mario Gomez nach dem 1:0 gegen Portugal. Foto: Andreas Gebert/dpa

Riegelsberg. "Es war ein enges Spiel, mit einem glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg", sagt Stefan Urnau nach den 90 nervenaufreibenden Minuten im ukrainischen Lemberg. Portugal habe ihn überrascht, sagt Urnau: "Ich habe ja die letzten Spiele der Portugiesen alle gesehen, aber gegen Deutschland waren sie echt saugut."Urnau hatte vor dem Spiel Bedenken, ob Jerome Boateng gegen Portugals Star Cristiano Ronaldo bestehen würde und hätte daher lieber den Leverkusener Lars Bender in der Startaufstellung gesehen. "Aber Boateng hat seine Sache wirklich sehr gut gemacht", gesteht er ein. Auch Mario Gomez hätte er auf der Bank gelassen und stattdessen Miro Klose aufgestellt. "Bevor Gomez das Siegtor gemacht hat, hat alles nach Klose gerufen. Und dann macht Gomez das 1:0. Aber so ist Fußball", sagt Urnau.

Ganz zufrieden war er mit dem Spiel der deutschen Elf natürlich nicht: "Das Spiel in die Schnittstelle der gegnerischen Innenverteidigung hat gefehlt, das Durchstecken von Mezut Özil. Alles ging über die Außen, es gab keine überraschenden Momente."

Doch es zählt halt nicht, dass Portugal 11:2 Ecken hatte und mehr Torchancen, zwei Mal an der Torlatte scheiterte und besser spielte, sondern es zählt nur, wer mehr Tore schießt. "Zu verdanken haben wir das in erster Linie Torwart Manuel Neuer. Bei jedem anderen Torwart wäre das Spiel unentschieden ausgegangen", lobte Urnau. Auch Mats Hummel habe eine überragende Leistung geboten. Und von Thomas Müller war Urnau begeistert: "Er hat so gespielt wie bei der WM 2010, als sein Stern aufging. Er hat unheimlich viel nach hinten gearbeitet und Eins-Zu-Eins- Situationen gesucht und gewonnen." Nicht ganz so zufrieden war Urnau mit Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. "Schweini ist noch nicht fit, das hat man gemerkt. Aber er wird kommen. Ich hätte nach dem 1:0 Ilkay Gündogan für ihn eingewechselt, denn Schweini war platt. Und Lahm hatte hinten weitaus mehr Probleme gegen Nani als Boateng gegen Ronaldo. Das hätte ich so nicht erwartet."

 Stefan Urnau verfolgt die EM-Begegnung.Foto: Maik Dittgen

Stefan Urnau verfolgt die EM-Begegnung.Foto: Maik Dittgen

Am Mittwoch spielt Deutschland gegen den "Erzrivalen" Holland, das sein Auftaktspiel 0:1 gegen Dänemark verloren hat. Dazu Urnau: "Holland ist nicht so stark gewesen wie Portugal. Die Niederländer haben zwar vorne vier gute Leute, aber hinten haben sie Probleme. Auch im defensiven Mittelfeld mit De Jong und Van Bommel sehe ich Schwachstellen." Und Holland habe am Mittwoch deutlich mehr Druck als Deutschland: "Wenn die verliehen, sind sie draußen. Holland muss und wird kommen, wir müssen kompakt stehen, auf Fehler warten und Konter setzen." An der Aufstellung würde Urnau er nichts ändern: "Man sollte gegen Holland mit der gleichen Elf beginnen wie gegen Portugal."

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