Wenn Stufen Stolperfallen werden

Riegelsberg · Die neu verbauten Stufen vor den Läden und Lokalen am Riegelsberger Markt sollen besser gekennzeichnet werden. Bürgermeister Häusle sagte, „Aufmerksamkeitsstreifen“ sollten die Stufen optisch hervorheben.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Birgit Huonker (Die Linke ) beantragt, "aus dringenden, nicht aufschiebbaren Gründen" eine Diskussion über die neu verlegten Treppenstufen am Marktplatz auf die Tagesordnung zu nehmen. Bürger hätten ihr mitgeteilt, dass es dort zu "Stolperern" gekommen sei. Deshalb habe sie sich vor Ort umgeschaut und erkannt, "dass Gefahr im Verzuge" ist, begründete Huonker ihr Anliegen.

Der Antrag der Linken "konnte aufgrund klarer Fristvorschriften nicht zur Abstimmung gestellt werden", antwortete Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ). Das Problem hat sich damit freilich noch lange nicht erledigt. Es gehe um die Frage, ob die bisher auf dem Marktplatz verbauten Stufen mit ihren teilweise unterschiedlichen Höhen den geltenden Vorschriften entsprechen, meinte Häusle. Selbstverständlich seien Sicherheit und Komfort der Fußgänger auf dem neugestalteten Marktplatz wichtig. "Deshalb werden wir, unabhängig vom endgültigen Ergebnis der Prüfung, an den Stufen so genannte Aufmerksamkeitsstreifen anbringen. Die Stufen werden dadurch optisch hervorgehoben, der Fußgänger erkennt die Stufen deutlich", teilte der Rathauschef der Saarbrücker Zeitung mit.

Die Belange von Personen mit eingeschränkter Mobilität seien bei der Planung berücksichtigt worden, versicherte Häusle und fügte hinzu: "Die behindertengerechte Verbindung der einzelnen Ebenen vor den Geschäften erfolgt nach Fertigstellung über die zum Platz hin angrenzende und für den Parkverkehr gesperrte Fläche."

Auch die SZ hat sich die Situation am Markt angesehen. Und ist dabei mit Vive, dem Besitzer des Restaurants La Piazza, ins Gespräch gekommen. Er sei froh über die Neugestaltung der guten Stube Riegelsbergs, sagte der Gastronom. Er regte jedoch an, dass die Treppenstufen an den Eingängen vor den Geschäften und Lokalen besser kenntlich gemacht oder beleuchtet werden, damit die Menschen nicht stolpern.

Der Eindruck der SZ: Wer bergauf am Marktplatz unterwegs ist, von der Ecke Marienstraße in Richtung Rathausstraße, kann die Stufen trotz unterschiedlicher Höhe meistern. Umgekehrt ist's schwieriger und auch gefährlicher: Wer Richtung Marienstraße geht, kann Stufen leicht übersehen und ins Stolpern geraten.

Meinung:
So geht's nicht!

Von SZ-RedakteurMichael Emmerich

Der Riegelsberger Marktplatz soll schöner werden. Könnte gelingen, wie es bisher aussieht. Dass er für Fußgänger gefährlicher wird, will keiner. Wird er aber, wenn die Stufen vor den Läden und Lokalen so bleiben, wie sie sind. Wenn die Prüfung ergeben sollte, dass die Stufen geltenden Vorschriften entsprechen, muss vielleicht niemand Schadenersatz leisten, wenn Menschen dort stürzen und sich verletzen. Aber wen es am Riegelsberger Marktplatz einmal umgehauen hat, weil er Stufen nicht erkennen konnte, der wird kein zweites Mal dort einkaufen oder essen gehen wollen. Also: die Stufen schnell besser kennzeichnen!

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