Weihnachtsmarkt-Debatte übers Machen wollen und Können dürfen

Riegelsberg · Im Ortsrat Riegelsberg war die Vertreterin der Linken sauer, weil Ortsvorsteher und Verwaltung das Weihnachtsmarkt-Programm alleine auf die Beine gestellt hatten – das sei Sache des Ortsrates. Die CDU konterte, jeder hätte Vorschläge machen können.

 Schnappschuss vom Weihnachtsmarkt 2015: Petra Duchene, Inge Dröschel, Jutta Weissmann, Birgit Gräff und Heike Steffan verkauften Selbstgebackenes zu Gunsten krebskranker Kinder. Foto: Andreas Engel

Schnappschuss vom Weihnachtsmarkt 2015: Petra Duchene, Inge Dröschel, Jutta Weissmann, Birgit Gräff und Heike Steffan verkauften Selbstgebackenes zu Gunsten krebskranker Kinder. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Mit dem Programm des Weihnachtsmarktes (am Samstag und Sonntag, 26./27. November) beschäftigte sich der Riegelsberger Ortsrat: Zur Eröffnung am Samstag um 17 Uhr spielt das Blasorchester. Ab 18 Uhr werden Weihnachtslieder gesungen, gegen 22 Uhr steigt eine "weihnachtliche Feuershow" mit Gold- und Silberregen. Sonntags wird von 15 bis 16.30 Uhr ein Kinderprogramm angeboten, auch der Nikolaus erscheint und bringt kleine Gaben mit. Um 18 Uhr beginnt im Rathaus ein Weihnachtskonzert. Eine Krippenausstellung sowie eine Prämierung der am schönsten geschmückten Verkaufsstände ist ebenfalls in Planung.

Kritik meldete Patricia Dillinger (Linke) an. Ihre Frage, wer das Programm zusammengestellt habe, beantwortete Ortsvorsteher Heiko Walter (CDU ) mit: "Ich, zusammen mit der Verwaltung." Das passte Dillinger gar nicht, sie verlangte, dass eine Kommission aus Vertretern aller Ortsratsfraktionen das Programm zusammenstellt: "Wir verlangen eine klare Kompetenzaufteilung. Der Ortsrat ist laut KSVG (Kommunales Selbstverwaltungsgesetz) für die Programmgestaltung zuständig. Er hat es zu erstellen und zu beschließen, und die Verwaltung hat das umzusetzen. Wir als Linke wollen auf jeden Fall beteiligt werden."

Dennis Detzler (CDU ) war anderer Meinung: "Es gab noch nie eine Kommission, die das Programm zusammenstellt. Ich bin es leid, jedes Mal darauf hinzuweisen, dass jede Fraktion die Möglichkeit hat, Anträge zur Programmgestaltung zu stellen. Dann könnten wir im Ortsrat darüber beraten."

Patricia Dillinger hatte außerdem kritisiert, dass die Mietkosten für die Aussteller zu hoch seien: "Ich habe gehört, ihnen sei das zu teuer, einige wollen nicht mehr mitmachen, sie verdienen nichts dabei. Wir können nichts mehr schön reden, die Ausstellerzahlen gehen zurück, wir brauchen ein neues Konzept." Das hingegen sah Heiko Walter völlig anders: "Letztes Jahr hatten wir elf Aussteller , so viele wie noch nie, jetzt haben wir bereits acht und es werden sich noch welche anmelden, auch eine Delegation aus Gisors will kommen. Es gibt da wohl unterschiedliche Wahrnehmungen."

Harry Görens (SPD ) bestätigte die Aussagen Walters: "Ich habe die Rückmeldung, dass der Weihnachtsmarkt 2015 sehr schön gewesen ist." Anja Webel (SPD ) schlug vor, den Weihnachtsmarkt 2017 auf dem dann neuen Marktplatz stattfinden zu lassen: "Vor dem Rathaus ist es wegen der Straße und der Saarbahn für Kinder zu gefährlich", so Webel. Detzler sagte zu, dass man über eine Verlegung sprechen könne; er regte - im Nachgang zum jetzigen Weihnachtsmarkt - eine Besprechung mit den Ausstellern an, bei der man über einen Ortswechsel reden könne. Das will der Rat zu Beginn des neuen Jahres tun. Das Programm genehmigte der Ortsrat bei Enthaltung der Linken einstimmig.

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