Wehr versteht ihr Handwerk

Riegelsberg · Ein Brand in der Heizung einer etwa 100 Meter langen Lagerhalle, in der Kabel umverpackt werden – diesem Übungsszenario hatten sich am Samstag die Hilfsorganisationen in Riegelsberg zu stellen. Alles klappte.

 Die Hilfsorganisationen in Riegelsberg zeigen bei der Jahreshauptübung am Samstag ihr Können. Die Bekämpfung eines Brandes in einer Lagerhalle wurde als Aufgabe gestellt. Foto: Becker & Bredel

Die Hilfsorganisationen in Riegelsberg zeigen bei der Jahreshauptübung am Samstag ihr Können. Die Bekämpfung eines Brandes in einer Lagerhalle wurde als Aufgabe gestellt. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Der Großbrand bei der Firma Hydac in Sulzbach hat jüngst gezeigt, wie schlimm Industriebrände sein können. Deshalb hatte die Jahreshauptübung der Riegelsberger Feuerwehr am Samstagnachmittag einen aktuellen Bezug. Die Übung fand auf dem Gelände der Firma Alcasa in der Wolfskaulstraße statt. Dort steht eine etwa 100 Meter lange Lagerhalle, in der Kabel umverpackt werden. Angenommen wurde ein Brand in der Heizungsanlage, der 1000 Liter fassende Heizöltank erhitzte sich und drohte zu explodieren. Ein Mitarbeiter der Firma wurde in der verqualmten Halle vermisst.

Der Brand drohte sich auf das Hallendach auszudehnen. Weil die Halle so riesig ist, wurde zusätzlich die Püttlinger Feuerwehr mit Drehleiter angefordert. Auch das THW war vor Ort und stützte das große Rolltor ab. Der Malteser Hilfsdienst kümmerte sich um Verletzte. Um 15.17 Uhr hatten die Sirenen Alarm geschlagen, das erste Feuerwehrauto war um 15.20 Uhr vor Ort. "In Riegelsberg haben wir in der Regel eine Einsatzzeit nach der Alarmierung von drei bis vier Minuten", erklärte Gemeindewehrführer Volker Klein per Megafon den zahlreichen Schaulustigen. Die beiden Wehren sorgten mit ihren Drehleiterfahrzeugen dafür, dass der angenommene Brand nicht aufs Hallendach übergriff. Zusätzlich stürmten Wehrmänner das Dach und öffneten die Rauch- und Wärmeabzugskuppeln.

Im hinteren Bereich der Halle sorgte ein Löschtrupp dafür, dass der Öltank nicht explodierte. Dafür wurde statt Wasser Löschschaum eingesetzt. Warum? "Öl und Diesel kann man nur mit Schaum löschen. Wenn man Wasser einsetzt, würde das Öl darauf schwimmen. Außerdem hat Schaum eine bessere Kühlwirkung", erklärte Hauptfeuerwehrmann Rouven Winter.

Bei der nachfolgenden Einsatzbesprechung in der Riegelsberghalle gab es großes Lob für alle Hilfskräfte. Bürgermeister Klaus Häusle sagte: "Die Übung zeigte, dass unsere Feuerwehr supergut aufgestellt ist und wir ruhig schlafen können." Regionalverbandsbrandinspekteur Toni Bender betonte: "Solche Industrieobjekte, das zeigte Sulzbach, bergen oft ihre Tücken." Die Übung sei hervorragend verlaufen, alle Hilfskräfte hätten Hand in Hand gearbeitet und sich um alle Eventualitäten gekümmert. Ein Beispiel: Bei der Be- und Entlüftung in der Halle wurde ein mobiler Rauchverschluss eingesetzt. Dazu Bender: "An diesen kleinen Details hat man gesehen, dass die Riegelsberger Feuerwehr ihr Handwerk versteht."

Übrigens: Als die Übung schon fast beendet war, musste die Wehr noch einen Sondereinsatz schieben: Der Reporter der Saarbrücker Zeitung und ein Fotograf wollten im hinteren Bereich des Geländes Interviews machen und gute Fotos schießen. Sie hatten nicht bedacht, dass der Löschschaum zu einer unüberwindlichen Wand anwachsen würde und einen Rückweg zu Fuß unmöglich macht. Bürgermeister Häusle und Wehrführer Klein schickten ein Feuerwehrauto zur Bergung der Reporter durch den Schaum.

Zum Thema:

Auf einen BlickBei der Abschlussbesprechung gab's auch Ehrungen und Beförderungen. Für 40-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr wurden Volker Klein, Lothar Lang, Bernd Weiland (alle Riegelsberg ) sowie Robert Darm und Werner Rahm (beide Walpershofen) ausgezeichnet. Für 25-jährige aktive Dienstzeit wurden Tim Schönbeck (Riegelsberg ) und Bastian Büch (Walpershofen) geehrt. Eine besondere Ehrung erfuhr der Walpershofer Löschbezirksführer Pascal Altmayer, der mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet wurde. Vom Anwärter zum Feuerwehrmann befördert wurden Nikolas Arnold, Dennis Eckerle, Markus Geraldy (alle Riegelsberg ) und Marvin Frey (Walpershofen.). Zum Oberfeuerwehrmann befördert wurden Patrick Walerus (Riegelsberg ), Matthias Gabriel, Oliver Schneider und Sascha Wald (Walpershofen). Zur Oberfeuerwehrfrau befördert wurde Stefanie Gentes (Walpershofen). Zum Hauptfeuerwehrmann befördert wurde Rouven Winter (Riegelsberg ). Zum Löschmeister befördert wurden David Erb und Mathias Schmidt (beide Riegelsberg ). Zum Oberlöschmeister befördert wurde Florian Weber (Riegelsberg ). Und zum Brandmeister befördert wurde Tim Schönbeck (Riegelsberg ). dg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort