Viele Spuren im Lampennest gefunden

Riegelsberg. Zahlreiche Teilnehmer hatten sich eingefunden, um an der Exkursion "Spurensuche Lampennest" der Volkshochschule Riegelsberg gemeinsam mit dem Heimatstubenverein Riegelsberg und dem Verein für Industriekultur und Geschichte teilzunehmen

 Steiger vor dem Riegelsberger Lampennest. Diese historische Fotoaufnahme wurde etwa um 1910 aufgenommen. Foto: Verein

Steiger vor dem Riegelsberger Lampennest. Diese historische Fotoaufnahme wurde etwa um 1910 aufgenommen. Foto: Verein

Riegelsberg. Zahlreiche Teilnehmer hatten sich eingefunden, um an der Exkursion "Spurensuche Lampennest" der Volkshochschule Riegelsberg gemeinsam mit dem Heimatstubenverein Riegelsberg und dem Verein für Industriekultur und Geschichte teilzunehmen. Mit einem "Glück auf" und drei Schlägen der Schachtglocke eröffnete Karl Heinz Janson den über zweistündigen Rundgang durch Riegelsberger Bergbaugeschichte.

Nach einer kurzen Einführung mit alten Fotos, bei der Hans Rössler noch alte Exponate des Bergbaus aus dem Museum zeigte, ging es los zur Spurensuche. Erste Station war das alte Lampennesthaus, zu dem Dr. Theo Tiné noch anhand eines schönen Gemäldes dessen ehemaligen idyllischen Zustand zeigen konnte.

Wie es einst in und um das Haus aussah, konnte Maria Wesly-Tiné als Zeitzeugin noch gut schildern. Schließlich wurde sie vor langen Jahrzehnten in diesem Haus geboren, was auch noch heute in ihrem Personalausweis vermerkt ist. Wie sie berichtete, war der Lampenneststollen, die zweite Station des Rundgangs, noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg offen, da der Stollen damals zum Luftschutz als auch zur unerlaubten "schwarzen" Kohlengewinnung genutzt wurde. Heute sieht das Areal ziemlich verwahrlost aus.

Dritte Station waren die drei ehemaligen Schächte der Grubenanlage, zu denen Janson

die jeweiligen Daten und Funktion erläuterte. Es muss wohl im Lampennest vor 100 Jahren wie in einer Mondlandschaft ausgesehen haben, wenn man sich den Umfang der Bergehalden um das Areal vorstellt. Heute hat die Natur die Flächen selbst begrünt. Nur anhand der großen Böschungen erkennt man noch den Umfang der Aufschüttungen. Das Bergematerial stammte aus der Aufbereitungsanlage in Von der Heydt, wo es nicht abgelagert werden durfte. Deshalb wurde es im Lampennest abgekippt.

Zeitweise geriet eine Bergehalde wegen dem hohen Kohleanteil in Brand, was die Farbe der Erde änderte. So konnte dort jahrelang "Rote Erde" gewonnen werden. An der vierten Station, den Halden selbst, gruben Janson und Rössler auch noch Steine aus und konnten den Teilnehmern einige vor Jahrmillionen entstandene Abdrücke und Einschlüsse zeigen.

Letzte Station war schließlich eine Wanderung zur ehemaligen Vertilatorenanlage auf dem Kasberg. Über einen Schrägschacht wurden aus dem untertägigen Lampennestfeld die Luft abgesaugt, damit an den Lampennestschächten wieder frische Luft in das Bergwerk einströmte.

"Es macht einen Unterschied, ob man davon liest, oder ob man die Dinge unserer Heimatgeschichte selbst sieht", fasste einer der Teilnehmer seine positiven Eindrücke am Ende der Exkursion zusammen. khj

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