Viel umgezogen, aber nur innerhalb von Riegelsberg

Riegelsberg · Doris Schmid ist Riegelsbergerin mit Leib und Seele. Sie ist im Ort geboren und hat ihr ganzes Leben bisher dort verbracht. Der 60-Jährigen hat es vor allem die Aussichtsplattform auf dem Hindenburgturm angetan.

 Einer der Lieblingsplätze von Doris Schmid in Riegelsberg ist das Aussichtsplateau am Hindenburgturm. Foto: Monika Jungfleisch

Einer der Lieblingsplätze von Doris Schmid in Riegelsberg ist das Aussichtsplateau am Hindenburgturm. Foto: Monika Jungfleisch

Riegelsberg. Eine waschechte Riegelsbergerin, die nicht einmal für ihre Geburt ihre Heimat verlassen hat, ist Doris Schmid. Per Hausgeburt kam sie vor 60 Jahren am Russenweg auf die Welt. Im Laufe ihres Lebens wohnte sie zwar an verschiedenen Orten, aber immer innerhalb von Riegelsberg. Als Kind großgeworden ist sie in der Wolfskaulstraße, etwas oberhalb des Hindenburgturms. Dies erklärt ihre Liebe zu dem Aussichtsplateau. "Als Kind haben wir hier oft gespielt. Damals standen kaum Häuser. Im Winter fuhren wir mit unseren Schlitten den steilen Hang bis zur ehemaligen Brauerei runter. An klaren Tagen haben wir uns bei der Familie Puhl den Schlüssel für den Turm abgeholt und sind die Stufen hinauf, um den Blick in die Ferne schweifen zu lassen."Als junge Frau zog sie 1981 mit ihrem Mann und dem frischgeborenem Sohn nach Walpershofen. "Dort habe ich mich schnell wohlgefühlt. Ich bin oft mit dem Kinderwagen um den O-Weiher rumspaziert, habe Kontakt zu anderen Eltern aufgebaut. 1987 erzählte mein Schwiegervater, dass in der Langestraße ein Haus zum Verkauf stehe. Wir haben uns sozusagen innerhalb eines Tages für den Kauf entschieden. Anfangs fiel mir der Umzug nach "Bliggschd" etwas schwer. Wir mussten auch viel Arbeit in den Umbau des Hauses stecken."

Schön für Doris Schmid war das Gefühl, von der Nachbarschaft mit offenen Armen empfangen zu werden. "Richtig herzlich waren die 'Bliggschder'. Ich fühlte mich angenommen."

Die Einbindung in ihre Umgebung half ihr auch, die Leukämieerkrankung ihres Sohnes und die damit verbundene kraftzehrende Therapie zu ertragen. Aus dieser Zeit rührt das Engagement der gelernten Damenschneiderin im "Förderkreis krebskranker Kinder an der Winterbergklinik". Rund 20 Jahre - weit über die Gesundung ihres Sohnes hinaus - war Doris Schmid als 2. Vorsitzende im Namen des Fördervereins aktiv. Half, Spenden zu sammeln, betroffenen Eltern und Kindern beizustehen, ihnen Trost zu spenden und Abwechslung vom Klinikalltag zu organisieren. Mittlerweile steckt die begeisterte Hundebesitzerin ihre Kraft in die Betreuung ihres Enkels und ihrer über 80-jährigen Mutter, für die sie zusammen mit ihrer Schwester viele Erledigungen rund um den Alltag macht.

Dass sie ihre Heimat nie verlassen hat, um zum Beispiel zusammen mit ihrem Mann während seiner Bundeswehrzeit als Zeitsoldat mit nach Darmstadt oder Zweibrücken zu gehen, hat sie nie bereut. "Ich habe immer gespürt, dass mein Platz in Riegelsberg ist. Hier fühle ich mich wohl. Ich liebe es, in langen Spaziergängen durch den Wald nach Kirschheck oder Von der Heydt zu gehen oder über die Feldwege bis zur Vogelhumes nach Sellerbach zu marschieren. Auf all diesen Wegen genieße ich die Aussicht, den Blick ins Grüne und die Ferne."

Viele Feiern in St. Matthias

Da sie als erster Jahrgang ihre Heilige Kommunion in der St. Matthias-Kirche empfangen hat, ist sie der Kirchengemeinde besonders verbunden. Alle kirchlichen Feiern, ob die eigene Firmung, Hochzeit, die Taufe des Sohnes, haben für die Familie Schmid in der roten Backsteinkirche stattgefunden. Kein Wunder, dass sich die warmherzige und geradlinige Frau ehrenamtlich am Blumendienst der Kirchengemeinde beteiligt. Doris Schmid ist Riegelsbergerin mit Leib und Seele.

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