. . . und zum Schluss kommt der Käse

Riegelsberg · Zum Abschied sollte es etwas Besonderes sein: Am Sonntag konnte man in der Kemenate bei den Lehrern der „Mobilen Käseschule“ die Käseherstellung erlernen. Gleichzeitig war es der letzte Abend des Riegelsberger Mittelalter-Restaurants.

 „Le Fromage“, die „einzige mobile Käseschule Europas“, unterrichtete am Sonntagabend in der Riegelsberger Kemenate die Kunst des Käsemachens. Foto: Carmen Reuther

„Le Fromage“, die „einzige mobile Käseschule Europas“, unterrichtete am Sonntagabend in der Riegelsberger Kemenate die Kunst des Käsemachens. Foto: Carmen Reuther

Foto: Carmen Reuther
 Christine und Hermann Haupenthal. Foto: Haupenthal

Christine und Hermann Haupenthal. Foto: Haupenthal

Foto: Haupenthal

Seit fast drei Jahren hatte es in Riegelsberg ein Stückchen "finsteres Mittelalter" - das in Wirklichkeit keineswegs immer finster war - gegeben. Doch damit ist jetzt Schluss: Das Mittelalter-Restaurant "Die Kemenate" hatte am Sonntagabend zum letzten Mal geöffnet. Im Januar 2013 von Saarbrücken-Malstatt ins Riegelsberger "Haus Wacker" gezogen, war die Kemenate nicht nur ein Ort für "Spise unde Tranc" und "Gelage", sondern auch ein Platz für Clownerien des "Wikinger-Mundschenks" Nanuuk alias Denis Röhr und ebenso ein Ort für Konzerte und Lesungen.

So wollten sich die engagierten Betreiber, das Ehepaar Christine und Hermann Haupenthal aus Eiweiler, auch mit einem "Event " verabschieden - und das war wirklich Käse: "Le Fromage - die mobile Käseschule aus Frankreich" (Forbach), war mit etlichen kleinen Kupferkesseln und Zutaten angereist und führte in einem gut besuchten Grundkurs in die Geheimnisse der Käseherstellung ein. Am Ende konnte jeder Teilnehmer ein- oder zwei kleine Laibe selbst gemachten Weichkäse mit nach Hause nehmen. In Riegelsberg lief das Geschäft der Kemenate über die meisten Monate recht gut, doch durch das "Sommerloch" war es schließlich eng geworden, schildert Christine Haupenthal (51) - im Sommer gibt es die Konkurrenz durch viele Mittelaltermärkte , und am Standort Riegelsberg gab es keine Möglichkeit für Außenbestuhlung.

Der Abschied sei schon ein sehr emotionaler Moment gewesen, und es tue ihr sehr Leid, das Köllertal zu verlassen. Der Neuanfang sei zudem auch ein Risiko, aber ebenso eine Herausforderung und durchaus auch ein Stückchen die Erfüllung eines Lebenstraumes. Denn nun geht es, gemeinsam mit dem neunjährigen Sohn Yannick, nach Bertoldshofen in Bayern, das zur Stadt Marktoberdorf gehört, "und mit Blick auf die Zugspitze".

In Bertoldshofen - in der Nähe lebt die älteste Tochter - werden die Haupenthals in einem 300 Jahre alten Haus eine schon seit 200 Jahren existierendes Gaststätte mit Gästezimmern übernehmen. "Dazu gehört auch ein Stübchen, das noch älter als 200 Jahre ist - und das bleibt auch so!", freut sich Hermann Haupenthal (55), der seit zehn Jahren als Koch arbeitet, früher aber gelernter Tischler war und die Tische und Bänke für die Kemenate selbst gebaut hatte - "und die ziehen auch mit nach Bayern".

In Bertoldshofen gibt es dann auch einen Biergarten, insgesamt Platz für fast 300 Gäste und vor allem auch eine große Bühne - so will man dann nicht mehr nur auf Mittelalter, sondern verstärkt auch auf Veranstaltungen setzen. Wenn alles glatt läuft, ist im Mai Eröffnung.

Die Homepage der Kemenate wird offen bleiben, so dass man verfolgen kann, wie es in Bayern weitergeht.

www.die-kemenate.com

www.le-fromage.eu

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