Und jetzt ein echtes Endspiel

Pachten. Es läuft die 111. Minute. Frank Hennen, der Torhüter des SV Mettlach II, lehnt sich fassungslos an den Torpfosten, während wenige Meter entfernt die Spieler des SV Walpershofen übereinander herfallen. Hennen hatte kurz zuvor durch eine unglückliche Aktion den Siegtreffer verursacht

Pachten. Es läuft die 111. Minute. Frank Hennen, der Torhüter des SV Mettlach II, lehnt sich fassungslos an den Torpfosten, während wenige Meter entfernt die Spieler des SV Walpershofen übereinander herfallen. Hennen hatte kurz zuvor durch eine unglückliche Aktion den Siegtreffer verursacht. Der Schlussmann fing einen Ball außerhalb des Sechzehners - den indirekten Freistoß versenkte Pascal Wolf im Torwarteck. "Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass der Keeper oft spekuliert und seine Ecke verlässt", erklärt Walpershofens Trainer Pascal Mallon und strahlt übers ganze Gesicht.Der SV Walpershofen hat also das erste Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga Südwest mit 2:1 (0:0/1:1) nach Verlängerung gewonnen und trifft nun auf den FC Rastpfuhl, der sein Duell mit dem TuS Bisten ebenfalls mit 2:1 gewann. Dabei sah es für die knapp 150 Zuschauer auf dem Pachtener Kunstrasen zeitweise danach aus, dass Mettlach das Rennen machen würde. Zwar waren in der ersten Hälfte, die von hoher Laufbereitschaft und großem Einsatz geprägt war, beide Teams gleichauf, jedoch gewann Mettlach mit der Zeit die Überhand. So vergab Tobias Weinandy in der 70. Minute die größte Chance des Spiels, als sein Schuss von der Unterkante der Latte vor der Torlinie aufsprang.Dann kochten die Emotionen über, der Spielverlauf wurde auf den Kopf gestellt. Nach einem groben Foul an der Mittellinie geriet der Mettlacher Benjamin Krämer mit einem Gegenspieler aneinander. Ergebnis: Rot für Krämer wegen einer Tätlichkeit (74.). Sechs Minuten später starrte ein anderer Mettlacher fassungslos auf den Roten Karton. Patrick Wagner sah wegen einer Aktion ohne den Ball die Ampelkarte. Mit nun zwei Mann in Überzahl schaffte es der SV Walpershofen nicht, den Vorteil in Tore umzumünzen. "Wir waren sehr nervös", gestand Walpershofens Kapitän Lukas Rech. Auch der Trainer war in dieser Phase nicht zufrieden. "Wir waren da nicht clever genug, das war ärgerlich. Mettlach hat aber auch super gekämpft", sagte Mallon. Demnach fiel das erste Tor des Abends für Mettlach, als Florian Gierten nach einem Konter nur noch einschieben musste (103.). Doch kurz vor Abpfiff der ersten Verlängerungs-Halbzeit schlug Walpershofen zurück mit dem 1:1 durch Benjamin Schiehl - der Wendepunkt. "Wir hatten danach einfach mehr Kraft übrig", erklärte Walpershofens Verteidiger Manuel Koch. Nachdem der SVW dann in den letzten 15 Minuten alles klar machte, brachen alle Dämme. Trikots und Schuhe flogen durch die Luft. Nun wartet der "alte Bekannte" aus der Liga, der FC Rastpfuhl, am Samstag um 16 Uhr auf der Ritterstraße. "Das wird wieder die gleiche Situation, eine 50:50-Chance", sagte Trainer Pascal Mallon.

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