Überstunden für Oma Bertas Plätzchen

Köllertal. Die Postämter hatten in der Vorweihnachtszeit immer Hochbetrieb. Ab der ersten Adventswoche stieg die Anzahl der eingelieferten Briefe, Pakete und Päckchen so stark an, dass Post-Mitarbeiter sogar Überstunden einlegen mussten, wie in einer SZ-Reportage vom 6. Dezember 1990 nachzulesen ist

 Eva von Pidoll nimmt während der Weihnachtszeit drei Mal so viele Pakete in ihrer Heusweiler Postagentur entgegen wie zu anderen Zeiten. Fotos: aki

Eva von Pidoll nimmt während der Weihnachtszeit drei Mal so viele Pakete in ihrer Heusweiler Postagentur entgegen wie zu anderen Zeiten. Fotos: aki

Köllertal. Die Postämter hatten in der Vorweihnachtszeit immer Hochbetrieb. Ab der ersten Adventswoche stieg die Anzahl der eingelieferten Briefe, Pakete und Päckchen so stark an, dass Post-Mitarbeiter sogar Überstunden einlegen mussten, wie in einer SZ-Reportage vom 6. Dezember 1990 nachzulesen ist. Aber werden auch noch heute, im digitalen Zeitalter, handgeschriebene Grüße zu Weihnachten und Päckchen mit Geschenken verschickt? Diese und weitere Fragen stellte die Saarbrücker Zeitung den Betreibern der Postagenturen in Riegelsberg und Heusweiler.

Eva von Pidoll, Inhaberin einer Geschenk-Boutique und der Postagentur in Heusweiler, berichtet, dass sie und ihre Mitarbeiterinnen in der Weihnachtszeit drei Mal so viele Päckchen und Pakete bearbeiten wie zu den übrigen Zeiten. "Ab dem 30. November erhöht sich die Anzahl der Einlieferungen von Brief- und Paketsendungen schlagartig. Zudem hinterlegen die DHL-Zusteller auch weitaus mehr Pakete für Leute, die nicht Zuhause waren. Im Advent arbeiten wir zu dritt, um alles rechtzeitig auf den Weg zu bekommen", berichtet die Frau von der Postagentur. Es seien, so Eva von Pidoll weiter, die zahlreichen Weihnachtsgrußkarten ins Ausland, die Briefspenden für die Bodelschwingh-Stiftung Bethel und für andere Hilfsorganisationen, die das erhöhte Aufkommen im Briefverkehr ausmachten. Ferner sei das gute alte Päckchen mit Christstollen und Plätzchen von Oma Berta für die Enkelkinder noch genauso ein Renner, wie das Paket mit dem Überraschungsgeschenk für weit entfernt wohnende Familienangehörige und Freunde, schildert Eva von Pidoll. Um die Wartezeiten in der Agentur zu verkürzen rät sie allen Kunden, Briefmarken schon vor der Abgabe der Sendungen zu kaufen.

Auch Elke Leismann, Inhaberin der Riegelsberger Postagentur und von "Leismanns Leckerli Lädchen", einem Geschäft für Tierbedarf, registriert vor Weihnachten ein weitaus höheres Sendungsaufkommen. "An den weihnachtlichen Motiven auf den Umschlägen erkennen wir, dass unsere Kunden viele Grußkarten an Verwandte und Freunde schicken. Auch senden Kinder noch genauso viele Briefe wie früher zum Nikolaus im Warndtort St. Nikolaus", erzählt Elke Leismann. Auch sie und ihre Mitarbeiterin Sandra Kammer müssen in der Vorweihnachtszeit länger als sonst arbeiten, um dem weihnachtlichen Ansturm gerecht zu werden - neuerdings sogar täglich außer samstags bis 18 Uhr.

 Sandra Kammer, links, und Chefin Elke Leismann zeigen in der Post in Riegelsberg die limitierten weihnachtlichen Sonder-Briefmarken. Für Sammler ein Muss.

Sandra Kammer, links, und Chefin Elke Leismann zeigen in der Post in Riegelsberg die limitierten weihnachtlichen Sonder-Briefmarken. Für Sammler ein Muss.

Frau Leismann berichtet weiter, dass ihre Kunden verstärkt Spendenpakete an Kinderheime in Südamerika und Südostasien einlieferten. Sie höre auch häufig von ihren Kunden, dass die abgegebenen Päckchen Selbstgebackenes für entfernt wohnende Verwandte enthalten. Begehrt seien zudem die Sonder-Briefmarken mit weihnachtlichen Motiven und die Weihnachtsausgaben von Plusbriefen und Pluspäckchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort